Nargothrond

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Nargothrond ist in den Werken J. R. R. Tolkiens eine verborgene Höhlenfestung in West-Beleriand. Der Name bezeichnet gleichzeitig das Reich Finrod Felagunds.

Geographie

Die Stadt Nargothrond liegt auf der Westseite der Narog-Schlucht, südlich der Einmündung des Bergbaches Ringwil.

Aufbau

Bei den äußeren Anlagen wurde sehr auf Sicherheit Wert gelegt. Ein großes dreiflügliges Tor, genannt "Felagunds Tore", führte auf einer Terrasse über den Narog hinaus. Hier war der Fluss wegen seiner Strömung jedoch unpassierbar und man baute einen Übergang weiter nördlich an der Mündung des Ginglith. Später wurde unmittelbar vor dem Tor eine Brücke über den Narog errichtet.

Eine frühe Zeichnung Tolkiens stellt "Felagunds Tore" nicht als dreiflügliges Tor, sondern als drei einzelne Tore dar.

Geschichte

Nargothrond wurde von Finrod gegründet, der daraufhin den Beinamen Felagund (Höhlenschleifer) von den ihm helfenden Zwergen erhielt. Er befolgte, wie sein Freund Turgon, den Rat Ulmos, eine Zuflucht zu schaffen vor Morgoths nicht vorhersehbaren Sturm auf Beleriand. Dank der Hilfe König Thingols, dessen Hallen ihn zu Nargothrond inspirierten, fand Finrod die geeignete Stelle, eine solche Festung zu erbauen. Die Zwerge aus den Ered Luin halfen ihm bei dieser Arbeit und wurden dafür reich belohnt. Zuvor waren die Höhlen Nargothronds schon von Kleinzwergen bewohnt worden und hießen in der Sprache der Zwerge „Nulukkhizdîn“.

Das mächtige Königreich Finrods reichte vom Sirion und Teiglin im Osten bis zum Nenning im Westen und von den Wäldern von Núath im Norden bis zum Küstengebiet von Arvernien im Süden. Auch der Pass des Sirion, wo Finrods alte Festung Tol Sirion stand, gehörte dazu, ebenso Teile von Dorthonion wo Finrods jüngste Brüder Angrod und Aegnor herrschten. Es war das flächenmäßig größte Elbenreich in Beleriand.

Im Jahr 465 kam Beren nach Nargothrond und bat Finrod den Eid zu erfüllen, den dieser Berens Vater Barahir geleistet hatte, indem er ihm bei seiner Aufgabe einen Silmaril aus Morgoths Krone zu stehlen, helfe. Finrod legte sein Herrscheramt nieder und übergab die Macht seinem Bruder Orodreth, der jedoch von zwei Söhnen Feanors, Curufin und Celegorm stark beeinflusst wurde. Als den Elben Nargothronds das Treiben der Brüder zuviel wurde, jagten sie Celegorm und Curufin davon. Orodreth etablierte seine Herrschaft, Finrod jedoch starb in den Kerkern Saurons.

Orodreth verweigerte Maedhros und dessen Verbündeten seine Hilfe in der Nirnaeth Arnoediad. Nur ein kleiner Trupp kam aus Nargothrond, angeführt von Gwindor, doch trug ausgerechnet dessen Anwesenheit in der Schlacht entscheidend zur Niederlage der Elben und ihrer Verbündeten bei. Nach der Nirnaeth war Nargothrond lange Zeit eines der letzten Bollwerke gegen Morgoth und verhinderte, dass sich Morgoths Macht über ganz West-Beleriand ausbreite. Die Elben von Nargothrond führten eine Art Guerilla-Krieg gegen die Kreaturen Morgoths. Um 490 kam Túrin nach Nargothrond und er stieg hoch in der Gunst des noch immer leicht beeinflussbaren Orodreths. Nargothrond ließ von der Verstohlenheit ab und erklärte offen den Krieg gegen Morgoth. Der Beginn der Offensive lief zunächst gut und West-Beleriand wurde bis zum Teiglin von Feinden befreit.

Túrin war es jedoch bald leid, dass das Heer erst am unwegsamen Westufer des Narog nach Norden marschieren musste, bis der Fluss überschritten werden konnte und drängte, vor den Toren Nargothronds eine Brücke über den Narog zu schlagen. So wurde der geheime Standort der Stadt offenbar.

Im Jahr 496 E.Z. schickte Morgoth ein gewaltiges Heer gen Süden, angeführt vom Drachen Glaurung. Orodreth stellte sich dem Feind auf der Ebene von Tumhalad wurde jedoch in der darauf folgenden Schlacht vernichtend geschlagen. Die Feinde eilten nun den Narog entlang nach Süden und konnten den Fluss dank der Brücke rasch überqueren, denn die Verteidiger waren nicht in der Lage gewesen, die Brücke rechtzeitig einzureißen. Mit seinem Feuerodem versengte Glaurung die mächtigen Tore, die zahllosen Orks strömten hinein. Die Überlebenden wurden verschleppt oder flüchteten.

Hernach ließ sich Glaurung für lange Zeit im Höhlensystem nieder, wo er große Schätze hortete.

Nach dem Tod Glaurungs blieb die Stadt, abgesehen von den Besuchen Mîms und Húrins, verlassen.

Quellen

  • XIII Von der Rückkehr der Noldor
  • XIV Von Beleriand und seinen Reichen
  • XV Von den Noldor in Beleriand
  • XXI Von Túrin Turambar