Tolkiens Welt (2001)

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Tolkiens Welt – Von A wie Auenland bis Z wie Zauberring. Alles über den Schöpfer des Herr der Ringe und sein Werk

von Michael Nagula

Droemer Knaur, München 2001 (1. Aufl.); 2002 (2. verb. Aufl.)

ISBN 3-426-70249-5

Taschenbuch, 416 Seiten

Tolkiens Welt – Von A wie Auenland bis Z wie Zauberring von Michael Nagula ist ein 2001 erstmals erschienenes Nachschlagewerk zu J. R. R. Tolkien und seiner Welt. Bekanntheit erlangte das Buch in der Tolkien-Fangemeinde vor allem aufgrund seiner inhaltlichen Fehlerhaftigkeit. Es gilt bis heute als ein prominentes Beispiel für fehlerhafte oder qualitativ unzureichende Produkte, die Hersteller und Verlage zum Erscheinen der Der Herr der Ringe-Filmtrilogie (2001–2003) und dem damit verbundenen „Hype“ auf den Markt brachten.[1]

Inhalt

Michael Nagula beginnt sein Buch einführend mit einem biographischen Abriss zum Leben des englischen Autors J. R. R. Tolkien, welcher durch eine Chronologie mit den wichtigstens Ereignissen und Abschnitten von Tolkiens Leben bereichert wird. Es folgen kurze Vorstellungen von Tolkiens Büchern. Desweiteren schreibt Nagula über die mittelirdische Mythologie, den Sprachkosmos des Legendariums und Tolkiens Inspirationsquellen. Den Großteil des Buches macht der lexikalische Teil aus, in dem von A bis Z Figuren, Orte, Pflanzen und andere Wesen aus J. R. R. Tolkiens Werken beschrieben werden. Den Schluss des Buches bildet eine Bibliographie, sowie Eintragungen zu den empfehlenswertesten Internetseiten.

Kritik

Generell erhielt das Buch zunächst wohlwollende Kritiken, wie etwa die online einsehbare Rezension von Birgit Schwelger:

Für Leser, die den Herrn der Ringe oder eines der anderen Werke Tolkiens für sich entdeckt haben und nun mehr über Mittelerde und seine Bewohner sowie ihren Schöpfer erfahren möchten, ist dies ein idealer Einstieg. Besonders zu empfehlen ist dabei der Abschnitt „Tolkiens Bücher im Porträt“, in dem eine kurze Inhaltsangabe zu jedem Werk sowie eine kritische Einordnung gegeben wird, die definitiv Lust auf mehr macht.

—” Birgit Schwelger: Produktbeschreibung auf amazon.de (abgerufen am 23.06.2013).

Gerade dieser von Frau Schwelger hervorgehobene Anspruch Michael Nagulas, nämlich die Werke Tolkiens inhaltlich für Tolkien-Neulinge verständlich zu präsentieren, konnte dieser jedoch kaum erfüllen, denn Tolkien-Fans fanden nach einer zunehmenden Verwunderung über die Inhaltsangabe zu Der Herr der Ringe heraus, dass diese von der Internetseite The Tolkien Sarcasm Page – Flying Moose of Nargothrond des Amerikaners O. Sharp übernommen worden war.[2] Sharp hatte in dieser Synopsis absichtlich stark karrikierende und verfälschende Informationen verwendet, um Schüler und Studenten hereinzulegen, die versuchten durch die Nutzung von Zusammenfassungen die Lektüre der Bücher zu umgehen.[3] Nagula hatte diesen Text für Tolkiens Welt übersetzt und kommentarlos übernommen. Diese falschen Darstellungen und ihre Verwendung ohne Quellenangabe, sowie häufige orthographische Fehler bei den Eigennamen, brachten ihm einige Kritik ein, zumal sein Buch für Leute gedacht war, welche sich zuvor noch nicht intensiv mit Tolkiens Welt auseinadergesetzt hatten. Mutmaßungen, Herr Nagula habe auch Texte aus der damals erhältlichen Sekundärliteratur plagiiert, blieben ohne weitere Prüfung.[2]

Auf verschiedene kritische Anfragen hin reagierte der Droemer-Knaur-Verlag schließlich und stoppte die Auslieferung des Buches bereits Anfang Januar 2002, nachdem dieses erst im Dezember 2001 erschienen war. In einer Stellungnahme des Verlags und des Autors hieß es, dass dem Autor Fehler bei der Wiedergabe des Buchinhaltes unterlaufen seien und dass diese bei einer Neuauflage verbessert werden würden.

Die zweite, überarbeitete Auflage erschien im Mai 2002. Darin wurde allerdings nur die Inhaltsangabe überarbeitet.[1]

Einzelnachweise