Barad-dûr
Wenn man den Namen Barad-dûr überhaupt ausspricht, dann im Flüsterton, denn Saurons "dunkler Turm" ist der Schrecken aller freien Völker von Mittelerde; selbst die grässlichen Orks sind froh, wenn sie diesem Ort, in ihrer Sprache "Lugbúrz" genannt, nicht zu nahe kommen müssen. Saurons Festung steht auf einem südlichen Vorsprung des Aschengebirges und umfasst weitläufige Bergwerke, Waffenschmieden, Folterkammern und Zucht- und Dressuranstalten, in denen neue Rassen von Kampforks und andere Ungetüme herangezüchtet werden. Den Turm selbst haben wenige je gesehen, da er meistens von düsteren Wolken verhüllt wird, doch man weiß, dass die Spitze von Barad-dûr von einer eisernen Kuppel gebildet wird, in der sich das Fenster mit dem Lidlosen Auge befindet. Sauron hat den Turm in den Dunklen Jahren des Zweiten Zeitalters erbaut. Kräfte des Erdinnern, die er in den Meister-Ring eingeschlossen hat, halten die Grundmauern zusammen, weshalb Barad-dûr auch nach seiner Eroberung durch das Letzte Bündnis der Elben und der Dúnedain am Ende des Zweiten Zeitalters nicht zerstört werden konnte – erst als der Meister-Ring viel viel später durch Frodo im Feuer der Schicksalsklüfte vernichtet wird, stürzt auch der Turm in sich zusammen. Nach seiner Vertreibung konnte Sauron lange nicht nach Barad-dûr zurückkehren; seine wichtigsten Stützpunkte in dieser Zeit waren Dol Guldur, Angmar und Minas Morgul, wo die Ringgeister Saurons Rückkehr vorbereiteten. Als es schließlich so weit war, sah man in Gondor mächtige Rauchwolken vom Orodruin, dem Schicksalsberg, aufsteigen, und ganz Mittelerde wusste: Sauron, der Dunkle Herrscher, war wieder da.