Gil-galad
Gil-galad, Hoher König der Noldor
Zeitangabe
Volk
Beschreibung
Gil-galad, Sohn von Fingon (vgl. aber unten: die "Andere Abstammungsgeschichte"), wurde im Ersten Zeitalter in Hithlum geboren. Fingon brachte seinen kleinen Sohn, der zu dieser Zeit noch Ereinion genannt wurde, wegen der ständigen Bedrohung Hithlums durch Morgoth zu den Falas. In der Nirnaeth Arnoediad starb Fingon, und Gil-galad floh mit Círdan vor der Bedrohung durch Morgoths Heere zur Insel Balar.
Nach dem Tod Turgons, wurde Gil-galad zum Hochkönig der Noldor ernannt. Er war der letzte Hochkönig der Noldor in Mittelerde und regierte länger als alle anderen vor ihm.
Als Morgoth geschlagen wurde, hoben die Valar den Bann gegen die Elben von Beleriand auf, und viele machten sich daraufhin auf den Weg nach Tol Eressea vor der Küste Amans. Die verbliebenen Noldor bauten sich in Lindon ihre neue Heimat auf.
Unter falschem Namen (Annatar) und in schöner Gestalt versuchte Sauron, Einfluss auf die Elben zu gewinnen. Bei den Noldor von Eregion gelang ihm dies schließlich. Viele misstrauten ihm, darunter Gil-galad, der ihm den Eintritt in sein Land verweigerte.
Sauron schmiedete 1600 Z.Z. den Einen Ring und verlangte von den Elben die Auslieferung aller anderen Ringe. Die Elben durchschauten jedoch seine Absichten und lehnten sich gegen ihn auf. Somit fiel Sauron 1695 Z.Z. in Eregion ein, zerstörte Ost-in-Edhil, plünderte das Haus der Gwaith-i-Mírdain, fand die Neun Ringe und nahm Celebrimbor gefangen. Als er bereits fast ganz Eriador unter Kontrolle gebracht hatte, gelang es den Elben Gil-galads mit einer Flotte aus Númenor doch noch, ihn zurückzudrängen und vernichtend zu schlagen. Daraufhin zog sich Sauron nach Mordor zurück, und der Nordwesten Mittelerdes hatte für längere Zeit Frieden.
Nachdem Sauron im Jahre 3429 Z.Z. Gondor angegriffen hatte, bildeten Gil-Galad und Elendil das Letzte Bündnis zwischen Menschen und Elben. Gemeinsam stellten sie ein Heer auf, das im Jahr 3434 Z.Z. Mordors Heere in der Schlacht von Dagorlad besiegte. Sieben Jahre belagerten sie die Festung Barad-dûr, bis es an den Hängen des Orodruin zur entscheidenden Schlacht kam.
Tatsächlich kämpften Gil-galad und Elendil persönlich gegen Sauron, doch beide waren ihm im Kampf unterlegen und starben. Der Dunkle Herrscher packte Gil-galad am Hals, und dieser wurde von der Hitze die Saurons Körper ausstrahlte, zu Tode verbrannt. So starb der letzte der Nachkommen Fingolfins (vgl. aber unten: die "Andere Abstammungsgeschichte").
Andere Abstammungsgeschichte
In 'The Peoples of Middle Earth', Band XII der 'History of Middle Earth', weist Christopher Tolkien in dem Kapitel 'The Shibboleth of Feanor' auf die verschiedenen Stammbäume hin, die Tolkien für Gil-galad entwickelt hatte. Dabei bezeichnet C.T. die Wahl von Fingon als Vater Gil-galads, als "ephemeral idea" (ephemeral = kurzlebig). Am besten ausgearbeitet ist der Familienstammbaum, in dem Gil-galad der Sohn Orodreths (und damit Bruder von Finduilas) ist, während Orodreth als Sohn von Angrod erscheint. Über seine Mutter wird nichts ausgesagt, in einer Variante beschreibt Tolkien sie als "Sindarin Lady from the North".
Andere Namen
- Fürst von Lindon
- Hochkönig der Noldor
- Ereinion, "Sprößling der Könige" (Geburtsname)
- Ereinion Gil-galad
- (alternativ von Tolkien entwickelt): Finellach, Rodnor, Findor, Artanáro
Wissenswertes
Celebrimbor vertraute Gil-galad die beiden Ringe Vilya und Narya an. Dieser gab Vilya nach dem Krieg zwischen den Elben und Sauron im Zweiten Zeitalter an Elrond weiter. Narya vertraute er entweder kurz nach Erhalt (vgl.: Der Herr der Ringe: Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Das Dritte Zeitalter; Das Silmarillion: Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter; Nachrichten aus Mittelerde: Teil Zwei, Das Zweite Zeitalter: IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien, Über Galadriel und Celeborn) oder – laut einer Randnotiz, die allen anderen Darstellungen, insbesondere der Darstellung im “Herrn der Ringe“, widerspricht – bei seinem Aufbruch zur Schlacht des Letzten Bündnisses (vgl. ebd., besonders Anm. 11) Círdan dem Schiffsbauer an. Gil-galad ist damit in jedem Fall in den Niedergang der elbischen Kulturen in Mittelerde verstrickt, da er es ebensowenig wie Celebrimbor oder Galadriel über sich brachte, die ihm anvertrauten Ringe zu zerstören, wie es eigentlich hätte geschehen müssen.
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie wurde Gil-galad von Mark Ferguson gespielt. Seine Szenen wurden aber fast komplett herausgeschnitten und er ist nur noch etwa eine Sekunde während des Prologes im ersten Teil zu sehen, als er seinen Speer Aeglos in einen Ork rammt.
Sonstiges
- Gil-galad ist Sindarin und bedeutet strahlender Stern.
- Seine Waffe war der Speer Aeglos.
- Er war der erste Träger des Elbenrings Vilya.
- Gil-galads Heldentaten werden im Dritten Zeitalter in einem epischen Heldenlied (in Sindarin) besungen. Bilbo Beutlin hat es übersetzt, Sam Gamdschie sang sie auf dem Weg zur Wetterspitze, kannte jedoch nur drei Strophen auswendig.
- Seine Rüstung war mit vielen Abbildern silbern-weißer Sternen verziert, daher auch der Name strahlender Stern.
- Er konnte die Nirnaeth Arnoediad vermutlich nur überleben, weil Fingon ihn nach der Dagor Bragollach in weiser Vorraussicht zu Círdan zu den Häfen geschickt hatte.
- Silmarillion Stammbaum herunterladen (PDF, ca. 108 kb)
Externe Links
Quellen
- Der Herr der Ringe, Anhang B, Die Aufzählung der Jahre: Das Dritte Zeitalter
- Das Silmarillion, Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
- Nachrichten aus Mittelerde, Teil Zwei, Das Zweite Zeitalter: IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien, Über Galadriel und Celeborn
- The History of Middle-earth volume XII, The Peoples of Middle-earth, "The Shibboleth of Feanor"