Melkor
Melkóre, Quenya für der machtvolle Aufrührer, später wurde er Morgoth (Sindarin für der schwarze Feind der Welt) genannt
Volk
Beschreibung
Melkor war der mächtigste aller Ainur, die von Ilúvatar erschaffen wurden. Er stach unter allen anderen hervor, weil er am meisten an Wissen und Macht verfügte und an jeder Gabe der übrigen Ainur Teil hatte. Er und Manwe waren Brüder im Geiste Ilúvatars. Beide wollten an der Schöpfung von Arda teilhaben. Doch Melkor wollte, anders als die anderen Valar, allein, und ohne seine Macht mit anderen zu teilen, über alles herrschen.
Als die Valar sich an die Arbeit machten, nahm auch Melkor eine sichtbare Gestalt an: Dunkel und schrecklich, in Eis gekleidet und mit einer Krone von Feuer und Qualm. So begann er den Ersten Krieg und machte ihre Werke zunichte: Er warf ihre Berge um, verspritzte ihre Meere und schüttete ihre Täler zu. Während dieser Zeit war er glanzvoll, hatte sich jedoch, da er das Licht nicht allein beherrschen konnte, schon der Dunkelkeit zugewandt. Am Ende war er so sehr von Neid und Hass zerfressen, dass er nichts mehr selbst schaffen und nur noch nachmachen konnte. Als Tulkas den Valar zu Hilfe kam, vertrieb er Melkor für eine Weile. Doch bald kehrte er mit einem großen Gefolge über die Mauern der Nacht zurück, baute seine Burg Utumno und fing an, Ungeheuer zu züchten. Ehe die Valar sein Versteck finden konnten, überfiel er sie und zerstörte die Leuchten Illuin und Ormal.
Nachdem die Elben erwacht waren, fing Melkor einige ein und züchtete aus ihnen das Volk der Orks. Darauhin wurde er von den Valar angegriffen und im Krieg der Mächte besiegt. Seine Festung wurde geschleift und er selbst mit der Kette Angainor gefesselt. Er wurde für drei Zeitalter in Mandos Kerker gesperrt. Nachdem er seine Strafe verbüßt hatte und wieder freigelassen worden war, täuschte Melkor seine Heilung vom Bösen vor und sponn Intrigen unter den Bewohnern Valinors.
Die von Feanor gefertigten Silmaril begehrte er am meisten. Nachdem er die Zwei Bäume von Valinor mit Ungoliants Hilfe vergiftet hatte, erschlug er Feanors Vater Finwe und stahl die Silmaril, mit denen er nach Mittelerde floh. Von da an wurde er von den Elben Morgoth genannt.
Er baute seine Festung Angband, die ihm früher als Vorposten gedient hatte, wieder auf, und schmiedete sich eine eiserne Krone, in die er die Silmaril einfasste, und betitelte sich selbst als König der Welt. In Angband züchtete er im Geheimen weitere schreckliche Kreaturen, darunter die Trolle und die Drachen.
Melkor überzog ganz Beleriand mit Krieg, wobei sich ihm die aus Aman gefolgten Noldor und deren Verbündete entgegenstellten und ihn lange Zeit in seiner Festung belagerten. Erst mit dem Kommen der Menschen gelang es, Morgoth einen Silmaril zu stehlen. Seine Armeen, angeführt von Balrogs und Drachen, verwüsteten jedoch, trotz kurzzeitiger Siege seiner Feinde, fast ganz Beleriand. Dank von ihm verdorbener Menschen konnte Melkor schließlich sogar die Bündnisse seiner Feinde zerstören und Elben und Menschen einander entfremden.
Schließlich griffen die Valar auf Bitten Earendils wieder ein und schickten Eonwe mit einem Heer nach Mittelerde, um Melkor zu bekämpfen. Im Krieg des Zorns wurde er von den aus Aman eingetroffenen Heerscharen vernichtend geschlagen. Ihm wurden die Beine abgeschlagen und er wurde wieder mit Angainor gefesselt. Aus seiner Krone fertigte man ein Halseisen und sein Kopf wurde ihm auf die Knie gebogen.
Mandos entschied, dass Melkor in die Äußere Leere verbannt werden soll, bis das Ende der Welt gekommen sei. So kehrte Melkor nie mehr nach Mittelerde zurück.
Durch Melkors Diener Sauron, der in Mittelerde verblieb und die Nachfolge seines Herren antrat, bestand das Böse fort.
Andere Namen
- Melko
- Bauglir, der Bedrücker
- Morgoth, der schwarze Feind - Feanor gab Melkor diesen Namen, nachdem er die Silmaril geraubt hatte. Melkor selbst verabscheute den Namen zutiefst.
- Belegurth, Großer Tod - war eine verzerrte Form aus dem Sindarin für Belegúr, die nie benutzt wurde.
- Arkar der Strahlende wird Melkor von Elendil genannt, als dieser Herendil (Isildur) davon überzeugen möchte, dass Saurons Planung sich gegen die Valar aufzulehnen nichts Gutes ist. Er kann ihn allerdings nur schwer überzeugen.
- Grosser Feind oder einfach nur Feind
- Die Dunkle Macht im Norden
- Der Dunkle Feind der Welt
- Der Feind der Valar
- Der dunkle Fürst
- Der dunkle König auf dunklem Thron
- Übel des Nordens
- Die schwarze Hand
- Der schwarze König
- Schwarzherz wird er von Ungoliant genannt.
- Der Jäger und der Reiter von den Elben in Cuiviénen
- Fürst des Dunkel, Herr und Befreier des Alls und Befreier von Sauron
- König der Welt von sich selbst
- Meister aller Geschicke von Arda - bezeichnet sich selbst so gegenüber dem gefangenen und von ihm verfluchten Húrin
Sonstiges
- Melkor wird nicht mehr zu den Valar gezählt und sein Name wurde aus der Liste der Aratar getilgt.
- Varda hatte Melkor zur Zeit der Musik der Ainur abgewiesen und Melkor hasste und fürchtete sie von allen, die Eru erschaffen hat, am meisten.
- Als einziger der Valar kennt Melkor das Gefühl der Furcht.
- Die Figur Melkors weist Parallelen zur Figur Satans des Juden- und Christentums auf, indem er anfänglich den Ilúvatar (Gott) gegenüber treuen Ainur/Valar (Engeln) angehört, jedoch bald rebelliert und schließlich gestürzt und verbannt wird.
- Nach der Niederwerfung Melkors prophezeite Mandos, dass Melkor in der Dagor Dagorath endgültig besiegt werden wird.
Quellen
- Das Silmarillion: Ainulindale, Die Musik der Ainur
- Das Silmarillion: Valaquenta, Von den Feinden
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, I Vom Anbeginn der Tage
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, III Vom Erwachen der Elben und Melkors Gefangenschaft
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, XVIII Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, XXIV Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns
- The History of Middle-earth volume V, The Lost Road (and other writings)
- Der Herr der Ringe
- Nachrichten aus Mittelerde