Tom Bombadil
Beschreibung
Er wird beschrieben als etwas größer und dicklicher als die Hobbits, aber nicht groß genug, um ein Mensch zu sein. Er trägt einen alten, schäbigen Hut mit einer langen Feder, einen blauen Mantel und hohe, gelbe Stiefel. Sein Gesicht ist "rot wie ein reifer Apfel, aber zerknittert von hundert Lachfalten", er hat blaue Augen und einen langen braunen Bart.
Im Herrn der Ringe rettet er Merry und Pippin aus den Fängen des Alten Weidenmanns und lädt die Hobbits zu sich ein, in sein Haus am Ufer der Weidenwinde. Dort werden die vier Hobbits fürstlich bewirtet und gut vorbereitet auf ihre weitere Reise geschickt. Wenig später rettet Tom Bombadil die Hobbits wiederum vor den Grabunholden bei den Hügelgräbern.
Hintergrund
Tom Bombadil ist der geheimnisvollste Charakter in der Welt von Tolkien.
Bei den Elben aus Bruchtal und bei Gandalf ist er unter dem Namen Iarwain Ben-adar ("der Älteste und Vaterlose") bekannt. Weiter hat er viele Namen, besonders unter den Elben und Menschen, was aus folgendem Zitat hervorgeht:
"Doch so mancher andere Name ist ihm seitdem von anderen Völkern gegeben worden: Forn von den Zwergen, Orald von den Menschen des Nordens, und noch andere Namen." (Der Herr der Ringe, Die Gefährten, Buch II, Der Rat von Elrond)
Es wird an vielen Stellen darüber diskutiert, wer er ist und woher er kommt. Goldbeere, seine Gattin, Tochter der Flußfrau von der Weidenwinde, beschreibt ihn als "den Meister von Wald, Wasser und Berg". Er scheint sich nicht sehr für die Ereignisse im Dritten Zeitalter zu interessieren. Auch als er den Ring auf seinen Finger setzt, bleibt er sichtbar und unbeeindruckt, und gibt ihn Frodo mit einem "Lächeln" zurück.
Er wird als älter als alles andere auf der Welt beschrieben, was vor allem durch seine eigenen Worte deutlich wird: "Der Älteste bin ich. Merkt euch meine Worte, liebe Freunde: Tom war hier vor dem Fluß und vor den Bäumen; Tom erinnert sich an den ersten Regentropfen und die erste Eichel. [...] Als die Elben nach Westen zogen, war Tom schon hier, ehe die Meere bezwungen wurden. Er kannte das Dunkel unter den Sternen, als es noch ohne Schrecken war - ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam." (Der Herr der Ringe, Die Gefährten, Buch I, In Tom Bombadils Haus)
Beim Rat von Elrond wird darüber diskutiert, ob er nicht den Ring an sich nehmen sollte. Gandalf jedoch erwidert, dass er "die Notwendigkeit nicht einsehen" und "ihn höchstwahrscheinlich wegwerfen würde".
Diese Aussagen lassen immer wieder Diskussionen aufkommen, was Tom Bombadil wirklich ist. Ist er ein Vala? Ein Maia? Ein Elb? Ilúvatar? Oder nichts von all dem? Eine konkrete Antwort darauf gibt es aber nicht und wird es wohl auch nie geben.
J.R.R Tolkien sagt in einem Brief über Tom Bombadil: "Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines."
Dong - long! Dongelong! Läute laute lillo!
Wenn - wann, Weidenmann! Bimmel bammel billo!
Tom Bom! Toller Tom! Tom Bombadillo!
(Der Herr der Ringe, Die Gefährten, Buch I, "Der Alte Wald")
Sonstiges
Nachdem die Erzählung Roverandom von Kindern begeistert aufgenommen worden war, begann Tolkien noch andere "kleine", amüsante Geschichten, die er aber nie fertigstellte. Darunter war auch die Geschichte von Tom Bombadil, die im Reich des Königs Bonhedig spielt und deren Hauptfigur dem Leser des Herrn der Ringe sehr vertraut erscheinen dürfte: "'Tom Bombadil was the name of one of the oldest inhabitants of the kingdom; but he was a hale and hearty fellow. Four foot high in his boots he was, and three foot broad. He wore a tall hat with a blue feather, his jacket was blue, and his boots were yellow.'" (Zitiert nach: Humphrey Carpenter: J.R.R. Tolkien. A biography. Allen & Unwin, 1977. Kapitel IV, 6. S. 162)
Außer im "Herrn der Ringe" ist Tom noch in einem Gedicht namens "The Adventures of Tom Bombadil" verewigt, das bereits im Jahre 1934 veröffentlicht wurde, bevor es in den sechziger Jahren zusammen mit anderen Gedichten unter dem Titel "The Adventures of Tom Bombadil and other verses from the Red Book" (Deutsch: Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch) erneut erschien.
Name und Gestalt des Tom Bombadil gehen auf eine Puppe von J.R.R. Tolkiens Sohn Michael zurück.
Quellen / Links
http://www.cas.unt.edu/~hargrove/bombadil.html - Essay "Who is Tom Bombadil?" (english)
http://www.glyphweb.com/arda/t/tombombadil.html - Gute Untersuchung der Frage, ob Tom ein Vala, Elb, Maia etc. ist. (english)
Carpenter, Humphrey: J.R.R. Tolkien. A biography. Allen & Unwin, 1977.