Mittag von Valinor
Der Mittag von Valinor, auch Mittag des Segensreiches oder Tage des Glücks genannt, bezeichnet in den Werken J. R. R. Tolkiens die Zeit des größten Glücks in Aman.
Zeitangabe
- 1100 E.Z. (JB) beginnt das Zeitalter mit der Einkerkerung Melkor in Mandos' Hallen und der Ankunft der Eldar in Valinor
- 1495 E.Z. (JB) endet das Zeitalter mit der Vergiftung der Zwei Bäume durch Ungoliant und der Revolte der Noldor
Beschreibung
Die Gefangenschaft Melkors und die Wanderung der Elben
Nachdem Melkor eingesperrt war, war das Böse vorerst aus der Welt geschafft. Jedoch vergaß er während seiner Gefangenschaft nicht, dass die Elben schuld an seiner Niderlage hatten und dafür hasste er sie mehr als alles andere. Den Elben stand es nun frei, in das Segensreich zu ziehen. Orome führte die meisten von ihnen durch die Gestaden Mittelerdes und Ulmo zog sie auf einer Inselfähre anschließend nach Aman. Dort wurden die Elben von den Valar willkommen geheißen und nahmen ihre Wohnsitze in der Stadt Tirion und im Landesinneren von Valinor. Nach der Ankunft der Teleri wohnten sie auch auf Tol Eressea und später in Alqualonde.
Die Glückseligkeit der Elben und die Freilassung Melkors
Während dieser Zeit blühten die Eldar im Licht der Zwei Bäume auf und wurden groß an Kraft und Geist. Auch ihre Zahl nahm stetig zu. Die großen Fürsten der Noldor, Feanor und Fingolfin, sowie deren Söhne, wurden während dieser Zeit geboren. Doch nachdem Melkor wieder freigelassen und seine Heilung vom Bösen vorgetäuscht hatte, wurde der Frieden Amans langsam zerstört. Denn Melkor begann Intrigen zwischen seinen Bewohnern zu spinnen. Vor allem bei den rastlosen Noldor zeigten diese Wirkung. Feanor begann, die Silmaril mit Gier zu lieben und glaubte, seine Brüder wollten ihm das Erbe seines Vaters streitig machen. Er bedrohte Fingolfin mit dem Schwert und wurde dafür zwölf Jahre aus Tirion verbannt. Später versöhnte er sich mit seinem Halbbruder, doch die Noldor misstrauten einander.
Die Vergiftung der Lichtbäume und die Revolte der Noldor
Nachdem Melkor seine Intrigen aufgedeckt sah und Tulkas ihn suchte, ging er zu Ungoliant, seiner einstigen Verbündeten, und schmiedete Pläne, um den Frieden Valinors endgültig zu verderben. Gemeinsam töteten sie die Lichtbäume und nahmen den Valar ihre wertvollste Lichtquelle. Da Melkor, ehe er in den Norden floh, auch die Silmaril stahl und Finwe erschlug, wurde Feanor zum Auszug aus dem Segensreich bewegt, um ihn zu verfolgen. Ein Großteil der Noldor folgte ihm. Die Valar konnten es nicht verhindern, gaben ihnen aber durch die Schaffung von Sonne und Mond ein wenig Hoffnung für die schwierigen Zeiten, die vor ihnen lagen.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Quenta Silmarillion“,
- V Von Eldamar und den Fürsten der Eldalië
- VI Von Feanor und der Loskettung Melkors
- VII Von den Silmaril und der Unruhe der Noldor
- „Quenta Silmarillion“,
- J. R. R. Tolkien: Morgoth's Ring. (The History of Middle-earth, Band X.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1993.
- Part Two: „The Annals of Aman“