Wolfgang Krege

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Wolfgang Krege, geboren am 1. Februar 1939 in Berlin, gestorben am 13. April 2005 in Stuttgart, war ein deutscher Übersetzer und Autor.

Biografie

Wolfgang Krege wuchs in Berlin auf und studierte dort an der Freien Universität Anfang der 60er Jahre Philosophie. Er arbeitete als Lexikonredakteur, Werbetexter und Verlagslektor. Seit 1970 war er auch als Übersetzer tätig (Silmarillion, Hobbit, Tolkien-Biographie von Humphrey Carpenter, Tolkiens Briefe, Anthony Burgess, E. Annie Proulx, Amélie Nothomb, Joseph Conrad, William Goldman und viele andere). Den Herrn der Ringe las er das erste Mal im Jahr 1970. Er übersetzte unter anderem für Klett-Cotta, Diogenes, Haffmans, Heyne und den Unionsverlag.

Übersetzungen

Krege wurde durch seine Übersetzung des Silmarillion bekannt. Seine Neu-Übersetzung des Herrn der Ringe ist unter Fans sehr umstritten. Die neue Übersetzung versucht stärker als die alte Tolkiens die zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstile auch im Deutschen wiederzugeben. In der alten deutschen Übersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich, nämlich gemäßigt altmodisch; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochenen „Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre. Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als seinen „Endpunkt“ fest.

Dennoch wird von zahlreichen deutschsprachigen Fans die alte Übersetzung bevorzugt, da dieses Verfahren der neuen Übersetzung an einigen Stellen übertrieben oder falsch angewandt wurde. Bekanntestes Beispiel: aus „Herr“ (für master) in der alten Übersetzung, Samweis Gamdschies übliche Anrede für Frodo Beutlin, wurde in der neuen „Chef“, ein Wort, das nach Ansicht mancher Leser das Verhältnis eines ländlichen Gärtnergesellen zu seiner Herrschaft nicht richtig trifft. Auch die Verwendung des Wortes „Klunker“ wird von manchen bemängelt. In der Erstübersetzung steht hier das Wort „Edelstein“. Andere Leser sind dagegen der Ansicht, dass Krege an dieser Stelle näher am Original übersetzt habe. Carroux hebe hier die Sprachebene an, während Krege das im Original verwendete jools (Slang für juwels) richtig übersetze.

In der Übersetzung von Wolfgang Krege sind die Anhänge erstmals vollständig.

Wolfgang Krege ist auch für eine – ebenfalls umstrittene – Neuübersetzung von Anthony Burgess' A Clockwork Orange sowie von Werken von Joseph Conrad verantwortlich.

Zitat

Was ich nicht mag, ist die Furcht, vom Wortlaut abzuweichen, um den Sinn und die Sprachebene des Originals zu treffen. Manchmal muss sich der Übersetzer zu einem Risiko durchringen. – Wolfgang Krege, Stuttgarter Zeitung Nr. 290 vom 16. Dezember 2003

Werkverzeichnis

Links