Osgiliath
Osgiliath (Sin. für Festung der Sterne) ist die erste Hauptstadt von Gondor.
Zeitangabe
- 3320 Z.Z. erbaut
- 1437 D.Z. teilweise zerstört
- 1636 D.Z. größtenteils entvölkert
- 20. Juni 3018 D.Z. Osthälfte von Saurons Truppen eingenommen
- 11. März 3019 D.Z. Westhälfte von Saurons Truppen eingenommen
Beschreibung
Osgiliath war die erste Haupstadt Gondors und lag auf beiden Seiten des Anduin, zwischen den Städten Minas Anor und Minas Ithil. Eine große Steinbrücke überspannte den Fluss, die mit Häusern und Türmen bebaut war. Das größte Gebäude der Stadt war die Kuppel der Sterne, die die Große Halle beinhaltete, den ersten Thronsaal der Könige von Gondor. Dort war auch der wichtigste und mächtigste Palantír untergebracht.
Trotz der Lage weit im Landesinneren war Osgiliath neben Pelargir der wichtigste Hafen Gondors, denn der Anduin war tief genug, dass selbst die großen seetüchtigen Schiffe an den gewaltigen Kais der Stadt anlegen konnten. Außerdem war Osgiliath einer der wenigen Orte überhaupt, an denen der Anduin nicht nur überquerbar, sondern auch überbrückt war. Somit stellte die Stadt die wohl wichtigste Verbindung zwischen den westlichen Landen Gondors und Ithilien sowie den eroberten Gebieten im Osten und Süden dar.
Hintergrund
Die Stadt wurde nach der Ankunft Elendils in Mittelerde erbaut und war die erste Hauptstadt Gondors, da sie zwischen den Festungen der ersten beiden Herrscher des Reiches, Isildur und Anárion, lag. Ihre Throne standen in der Großen Halle Seite an Seite.
Während des Sippenstreits wurde die Stadt weiträumig verwüstet. Auch die Kuppel der Sterne wurde zerstört und der Palantír ging im Anduin verloren. Als die Große Pest Gondor erreichte, war die Bevölkerung Osgiliaths am stärksten von ihr betroffen. Die meisten Bewohner fielen der Seuche zum Opfer und diejenigen die überlebten flohen aus der Stadt. Im Jahr 1640 verlegte Tarondor den Sitz der Könige nach Minas Anor. Daraufhin wurde die Stadt nach und nach verlassen und begann zu verfallen.
Im Jahr 2475 wurde Osgiliath von Saurons Truppen angegriffen und eingenommen. Obwohl sie bald darauf von Boromir zurückerobert wurde, blieb sie weitestgehend unbesiedelt, behielt jedoch aufgrund der Anduinbrücken einen wichtigen Status. Deshalb waren wohl zumindest Waldläufer in der Stadt stationiert.
Während des Ringkrieges griffen Orks die Stadt an und eroberten die Osthälfte. Um sie am Überqueren des Flusses zu hindern, rissen die Waldläufer die Brücken ab. Später, im März 3019, musste die Stadt erneut gegen Saurons Truppen verteidigt werden. Ihr Ansturm war jedoch so stark, dass die Waldläufer nicht lange standhalten konnten. Nach der Niederlage Saurons befand Osgiliah sich wieder in den Händen der Menschen von Gondor. Von einem Wiederaufbau im Vierten Zeitalter ist jedoch nichts bekannt.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Buch II, Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
- Buch V, Viertes Kapitel: „Die Belagerung von Gondor“
- Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. I „Die Númenorischen Könige“
- Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“. „Das Dritte Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil 3: „Das Dritte Zeitalter“. IV „Die Jagd nach dem Ring“.
- Robert Foster: Das große Mittelerde-Lexikon. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.)
- Seite 556/557, Artikel „Osgiliath“.