Arnor
Arnor (Sin. für Königsland) ist ein Dúnadan-Königreich im Nordwesten von Mittelerde.
Zeitangabe
- 3320 Z.Z. gegründet
- 861 D.Z. Zerfall in die drei Teilreiche Arthedain, Cardolan und Rhudaur
- 3019 D.Z. durch Elessar wieder errichtet
Geographie
In seiner Blütezeit umfasste Arnor den größten Teil Eriadors zwischen den Flüssen Lhûn im Westen und Grauflut im Osten. Das geographische Bild des Landes wurde am meisten von kleineren Hügelketten wie den Wetterbergen und den Nordhöhen bestimmt. Der größte Fluss war der Baranduin. Die wichtigsten Handelswege bildeten die Große Oststraße, die quer durch das Reich von Ost nach West verlief und die Nord-Süd-Straße, die Arnor mit dem Südkönigreich Gondor verband.
Geschichte
Arnor war das nördliche der beiden Exilreiche der Dúnedain, die von Elendil und seinen Sohnen nach dem Untergang Númenors in Mittelerde gegründet wurden. Gegenüber Gondor schien Arnor den höheren Rang gehabt zu haben, da es von Elendil selbst regiert wurde. Die erste Haupstadt des Reiches war das an den Ufern des Nenuial-Sees gelegene Annúminas. Drei der Palantíri, die Elendil von seinem Vater Amandil erhalten hatte, wurden in Arnor aufbewahrt: im Wachtturm von Amon Sûl, im Elostirion auf den Turmbergen, sowie im höchsten Turm der Hauptstadt Annúminas.
Die Dúnedain des Nordens waren nicht so zahlreich wie die des Südens und vermehrten sich auch nicht so schnell. Zwar war der Boden des Landes sehr fruchtbar, so dass die Bevölkerung versorgt werden konnte, jedoch erlebte Eriador lange, kalte Winter, die die Lebensbedingungen der Menschen erschwerten. Annúminas, die Haupstadt des Reiches, konnte von seinen wenigen Bewohnern nicht erhalten werden und verfiel mit der Zeit. Daraufhin wurde der Königssitz in das kleinere Fornost verlegt. Nach dem Tod des zehnten Königs, Earendur, waren die Streitigkeiten zwischen seinen Söhnen um das Erbe so groß, dass das Reich in drei Teile geteilt werden musste: Arthedain im Nordwesten, Rhudaur im Nordosten und Cardolan im Süden.
In Cardolan und Rhudaur erloschen die königlichen Linien schnell und Rhudaur geriet unter die Herrschaft der Bergmenschen. Dies veranlasste die Könige von Arthedain, wo die Linie Isildurs erhalten blieb, dazu, Anspruch auf die Herrschaft über das gesamte Gebiet von Arnor zu erheben. Dieser Anspruch wurde jedoch von Rhudaur, das bereits vom Hexenkönig von Angmar beeinflusst wurde, zurückgewiesen. Häufig gab es Streit zwischen den drei Reichen bezüglich des Besitzes der Wetterspitze, wo ein Palantír aufbewahrt wurde. Cardolan und Rhudaur versuchten, den Berg zu erobern, da sie selbst keine Sehenden Steine besaßen.
Nachdem sich der Hexenkönig am Nordende des Nebelgebirges ein Reich errichtet und Rhudaur unter seine Herrschaft gezwungen hatte, begann er, Arthedain anzugreifen. Ein Großteil der Bevölkerung Cardolans wurde bald durch die Große Pest dahingerafft. Arthedain wehrte sich mit schwindenden Kräften gegen den Vormarsch Angmars. Dabei wurde es eine Zeit lang von den Elben von Bruchtal und Lindon unterstützt. Doch schließlich wurde Fornost von den Truppen Angmars eingenommen. Gondor erreichte Nachricht von den Nöten der Dúnedain des Nordens und schickte eine Kriegsflotte, die den Hexenkönig in der Schlacht von Fornost besiegte. Doch von der Bevölkerung Arthedains waren zu wenige übrig geblieben, um das Reich zu erhalten und so wurden sie zu Waldläufern. Die Linie der Könige setzte sich jedoch, unterstützt von den Elben von Bruchtal, in den Stammesführer der Dúnedain fort.
Das Reich von Arnor wurde nach dem Ringkrieg von König Elessar wieder errichtet und bildete den Nordteil des wiedervereinigten Königreiches.
Könige von Arnor
Externe Links
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. I „Die Númenorischen Könige“
- Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“. „Das Dritte Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
- Seite 22/23, Artikel „Arnor“.