Gondolin
Gondolin (Sindarin für verborgener Felsen, in Quenya Ondolinde - Felsen der Wassermusik) ist eine von Bergen umgebene, geheime Stadt, die im Ersten Zeitalter von Turgon erbaut wurde.
Zeitangabe
- 104 E.Z. (JS) gegründet
- an den Pforten des Sommers 510 E.Z. (JS) in der Schlacht um Gondolin zerstört
Beschreibung
Die geheime Stadt Gondolin lag auf dem Amon Gwareth im Tal von Tumladen, umgeben vom Echoriath, den umzingelnden Bergen, in den westlichen Ausläufern der Hochlande von Dorthonion.
Sie besaß Mauern aus weißem Stein, in die sehr hohe und dicke Tore aus Eisen eingelassen waren. In der Stadt gab es viele Springbrunnen, die von blumenhellen Gärten umgeben waren. Überall standen hohe, marmorne Türme mit glitzernden Zinnen. Sie waren mit Steinmetzarbeiten verziert. Der höchste von ihnen war der Turm Turgons auf dem Platz des Königs. Davor stand ein großer Brunnen, der Wasserfontänen 150 Fuß emporspritzte. Neben dem Tor zum Turm standen zwei Bäume: Glingal, ein Abbild Laurelins aus Gold gefertigt, und Belthil, ein Abbild Telperions aus Silber.
Hintergrund
Nach 52 Jahren Bauzeit wurde Gondolin 104 E.Z. von Turgon und seinem Volk in Besitz genommen. Auf dem Weg zur Stadt musste man den Verborgenen Weg beschreiten, der duch sieben Tore führte, die alle aus verschiedenen Materialien gefertigt waren:
- Holz
- Stein
- Bronze
- Eisen
- Silber
- Gold
- Stahl
Das Dunkle Tor, das nicht zu den sieben gezählt wird, lag im Tunnel. Die sieben oben genannten liegen in der Schlucht Orfalch Echor.
Von Maeglin, dem Sohn Aredhels, verraten, konnten die Streitkräfte der Noldor die Stadt gegen die Streitkräfte Morgoths nicht verteidigen. Durch einen geheimen Tunnel führten Idril und Tuor die Überlebenden nach der Zerstörung von Gondolin nach Norden, zur Cirith Thoronath.
Streitkräfte der Stadt
Die Streitkräfte Gondolins waren in zwölf Häuser eingeteilt. Den Befehl über die Wachtruppen der Tore hatte Elemmakil inne.
- Das Haus des Königs unter Turgon. Ihr Wappen war weiß, golden und purpur und zeigte Mond, Sonne und das Purpurherz.
- Das Haus des Weißen Flügels, die Garde Tuors. Sie trugen Vogelflügel an den Helmen.
- Das Haus des Maulwurfs unter Meglin (Maeglin). Sie hatten kein Wappen, sondern trugen schwarze Rüstungen mit Maulwurfsfell.
- Das Haus der Quelle unter Ecthelion. Sie trugen lange, strahlende Schwerter und zogen mit Flötenmusik in den Kampf.
- Das Haus der Goldenen Blume unter Glorfindel. Ihr Schild war mit einer Strahlensonne geschmückt und ihre Waffen waren mit Gold überzogen.
- Das Haus des Hammers des Zorns unter Rog. Ihr Wappen war der geschlagene Amboss, doch ihr Schild wurde von funkensprühenden Hämmern geschmückt. Sie zogen mit Hämmern in den Kampf, denn sie waren zumeist Schmiede oder Handwerker und verehrten Aule.
- Das Haus der Harfe unter dem feigen Salgant. Ihr Wappen war die silberne Harfe auf schwarzem Grund und sie schmückten sich mit Gold und Silber.
- Das Haus der Schwalbe unter Duilin. Ihre Rüstung war weiß, dunkelblau, purpurrot und schwarz und ihr Schild zierte eine Pfeilspitze. Ihre Helme besaßen einen Helmbusch aus Federn.
- Das Haus des Himmlischen Bogens unter Egalmoth. Sowohl ihre Schilde als auch ihre Waffen und Helme waren mit verschiedenen Edelsteinen verziert.
- Das Haus des Baumes unter Galdor. Sie trugen grüne Kleidung und Keulen oder Schlingen. Ihnen gehörte auch Legolas an.
- und 12. Das 'Haus der Säule und des Turmes aus Schnee unter Penlod.
Namen
Sowie die Stadt sieben Tore hat, so hat sie auch sieben Namen:
- Gondolin ("Singender Stein")
- Gondobar ("Stadt aus Stein")
- Gondothlimbar ("Stadt der Bewohner der Steine")
- Gwarestrin ("Turm der Wacht")
- Ondolinde ("Fels der Wassermusik")
- Gar Thurion ("Verborgener Ort")
- Lothengriol ("Blume, die auf der Ebene blüht")
Sonstiges
- Die Bewohner von Gondolin wurden Gondolindrim oder Gondothlim genannt.
- An einem Felsvorsprung des Amon Gwareth, dem Caragdûr, wurde Eol in den Tod gestürzt.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Quenta Silmarillion“,
- „XV Von den Noldor in Beleriand“
- „XVI Von Maeglin“.
- „Quenta Silmarillion“,
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil 2: „Das Erste Zeitalter“.
- I „Tuor und seine Ankunft in Gondolin“.
- Teil 2: „Das Erste Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 2. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1999. (Im Original erschienen 1984 unter dem Titel The Book of Lost Tales, Part Two.)
- III „Der Fall von Gondolin“.
- Karen Lea Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1994. (Im Original erschienen 1991 unter dem Titel The Atlas of Middle - Earth.)
- „Das Erste Zeitalter“, „Gondolin“.