Mordor
Mordor (Sindarin für „Schwarzes Land“) ist das Reich des Dunklen Herrschers Sauron in Mittelerde.
Zeitangabe
- um 1000 Z.Z. gründet Sauron sein Reich in Mordor
- von 3441 Z.Z. bis 1980 D.Z. unter der Kontrolle Gondors
- 2951 D.Z. von Sauron wieder in Besitz genommen
- 3019 D.Z. gefallen und verwüstet
Geographie
Allgemeines
Mordor lag im Nordwesten von Mittelerde und war im Norden, Westen und Süden von steil aufragenden Gebirgsketten umgeben. Der Nordwesten, die Ebene von Gorgoroth, war eine kahle, mit Schlackenhügeln und Asche bedeckte Wüste. In ihrem Zentrum stand der Schicksalsberg. Etwas weiter östlich, auf einem südlichen Vorsprung des Aschengebirges, befand sich die Festung des Dunklen Herrschers, Barad-dûr. Nordwestlich davon, hinter dem Morannon, im Winkel von Aschen- und Schattengebirge, lag das Tal Udûn. Dort und bei Minas Morgul befanden sich die wichtigsten militärischen Anlagen des Landes. Der Nordosten Mordors war ein karges Steppenland, das den Namen Lithlad trug, während der Süden Mordors, die Ebene von Nurn, dazu diente, Saurons Armeen mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Gewässer
Im Süden des Landes lag das große Núrnen-Meer, das einzige bekannte größere Gewässer des Landes. Es wurde von vier Flüssen gespeist, darunter der Nargil, die aus allen Richtungen von den Gebirgen hinabflossen.
Gesellschaft
Bevölkerung
Bewohner im herkömmlichen Sinn hatte Mordor kaum. Es diente vielmehr als Heerlager, in dem Menschen, Orks und allerlei kriegstaugliches Getier aus allen Winkeln Mittelerdes zusammengezogen, gedrillt und im Umgang mit neuartigen Waffen geschult wurden. Die Bevölkerungsdichte konzentrierte sich vor allem auf den Nordwesten des Landes, der das Machtzentrum Saurons darstellte. Im Süden gab es viele versklavte Menschen, die auf riesigen Plantagen rund um das Núrnen-Meer unter der Aufsicht von Orks arbeiteten.
Hierarchie
Die Verwaltund des Landes lag in den Händen des Kommandanten von Barad-dûr. Der Dunkle Herrscher selbst und die Nazgûl standen über allen Gesetzen und Hierarchien.
Geschichte
Zweites Zeitalter
Um das Jahr 1000 des Zweiten Zeitalters begann Sauron, Mordor zu besiedeln und es zu einem Ort des Bösen zu machen. Von hier aus führte er seine Kriege mit den Elben von Eregion und Lindon, bis er sich im Jahr 3262 dem númenórischen Herrscher Ar-Pharazôn unterwarf und diesem auf die Insel folgte. Nach dem Untergang Númenors kehrte er wieder nach Mordor zurück. Um die neu gegründeten Reiche der Dúnedain zu zerschmettern, griff er im Jahr 3429 von dort aus Gondor an. Mordor wurde einige Zeit später vom Heer des Letzten Bündnisses mit Krieg überzogen. Nach der siebenjährigen Belagerung seines Turm musste sich der Dunkle Herrscher geschlagen geben und Mordor wurde von den bösen Geschöpfen gereinigt.
Drittes Zeitalter
Im Dritten Zeitalter erbauten die Herrscher Gondors verschiedene Festungen, darunter den Turm von Cirith Ungol und die Feste Durthang, um die Pässen des Landes zu überwachen und das Böse daran zu hindern, nach Mordor zurück zu kehren. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Gondor jedoch durch Kriege und Seuchen geschwächt, so dass die Festungen nach und nach aufgegeben wurden. So kamen die Nazgûl nach Mordor zurück und bereiteten das Land auf die Rückkehr Saurons vor. Nachdem er im Jahr 2942 vom Weißen Rat aus Dol Guldur vertrieben worden war, kam der Dunkle Herrscher in sein einstiges Reich zurück. Ungefähr zehn Jahre später begann er sich wieder offen zu erkennen zu geben. Im folgenden wurden von neuem riesige Armeen aufgestellt. Barad-dûr wurde wieder aufgebaut.
Während des Ringkrieges schickte Sauron seine Heere in den Kampf gegen Gondor. Jedoch wurden vieler seiner Werke, darunter auch Barad-dûr, mit der Vernichtung des Herrscherringes zerstört und das Land wurde von großen Erschütterungen verwüstet. Nach dem Krieg überließ König Elessar den Sklaven des Dunklen Herrschers das Gebiet um das Núrnenmeer, damit sie sich dort eine Zukunft aufbauen konnten.
Andere Namen
- Land des Schattens
- Dunkles Land
- Namenloses Land
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Akallabêth“, „Der Untergang von Númenor“
- „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Sechstes Buch,
- Erstes Kapitel: „Der Turm von Cirith Ungol“
- Zweites Kapitel: „Das Land des Schattens“
- Drittes Kapitel: „Der Schicksalsberg“
- Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“
- „Das Zweite Zeitalter“
- „Das Dritte Zeitalter“.
- Sechstes Buch,
- Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
- Seite 131, Artikel „Mordor“.