Virgil Finlay

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Virgil Warden Finlay, geboren am 23. Juli 1914 in Rochester, New York, Amerika, gestorben am 18. Januar 1971 in Westbury, New York, war ein US-amerikanischer Künstler und Illustrator für Fantasy-, Horror- und Science-Fiction-Literatur.

Virgil Finlay wurde als Sohn des früh verstorbenen Waldarbeiters Warden Hugh Finlay und dessen Frau Ruth in Rochester geboren. Während seiner High-School-Zeit begann sich Finlay für Kunst und Poesie zu interessieren und entdeckte durch die Pulp-Magazine Amazing Stories und Weird Tales seine Vorliebe für Science-Fiction, Fantasy und Horror, was sein späteres künstlerisches Lebenswerk prägen sollte.

1935 begann Virgil Finlay als Illustrator bei Weird Tales. Ab 1938 arbeitete er dann bei The American Weekly und zog dafür von seinem Geburtsort Rochester nach New York City. Für dieses Magazin arbeitete er bis 1943, als er als Soldat für drei Jahre in der US-Armee im Zweiten Weltkrieg zu dienen begann. Nach Kriegsende setzte Finlay seine Künstlerkarriere fort und arbeitete als freischaffender Illustrator.

Finlay schrieb auch einige Gedichte, von denen manche posthum veröffentlicht wurden.

Virgil Finlay heiratete 1938 die ebenfalls aus Rochester stammende Beverly Stiles. Er erlag 1971 einem Krebsleiden.

Finlay und The Hobbit

1963 wollte J. R. R. Tolkiens amerikanischer Verlger Houghton Mifflin eine Ausgabe von The Hobbit veröffentlichen, welche Illustrationen eines professionellen Künstlers enthalten sollte. Tolkien und der britische Verlger Allen & Unwin stimmten zwar zu, jedoch erwies sich die Auswahl eines geeigneten Illustrators als schwierig.

Der amerikanische Verlag schickte auch eine Beispielillustration von Virgil Finlay an Allen & Unwin. Dabei handelte es sich um die Szene Rescue by the eagles (‚Rettung durch die Adler‘). Man sieht vor einem Nachthimmel mit Mond zwei große Adler, die zwei Zwerge in ihren Klauen gepackt halten; an den Beinen des Zwergs auf der linken Seite des Bildes ist der Hobbit Bilbo Beutlin zu sehen. Hinter den Adlern ist ein brennender Wald und ein Teil des Nebelgebirges erkennbar. Allen & Unwin leitete diese Illustration an J. R. R. Tolkien weiter, der sich dazu am 11. Oktober 1963 brieflich gegenüber der Verlagsmitarbeiterin Joy Hill äußerte:

Though it gives prospects of a general treatment rather heavier and more violent and airless than I should like, I thought it was good, and actually I thought Bilbo's rather rotund and babyish (but anxious) face was in keeping with his character up to that point. After the horrors of the "illustrations" to the translations [of The Hobbit] Mr. Finlay is a welcome relief. As long (as seems likely) he will leave "humour" to the text and pay reasonable attention to what the text says, I expect I shall be quite happy.

—” J. R. R. Tolkien an Joy Hill (11. Oktober 1963), in: Douglas A. Anderson: The Annotated Hobbit. Chapter VI: Out of the Frying-Pan into the Fire. (p. 154)

Obgleich sie eine eher schwerere, deutlich heftigere und weniger luftige Umsetzung in Aussicht stellt, als ich möchte, so hielt ich sie doch für gut, und ich dachte mir, dass Bilbos eher rundliches und kindliches (aber ängstliches) Gesicht zu dessen Charakter bis zu diesem Zeitpunkt passt. Nach dem Ensetzen über die „Illustrationen“ zu den Übersetzungen [von The Hobbit] ist Mr. Finlay eine willkommene Abwechslung. So lange er (was wahrscheinlich ist) dem Text seinen „Humor“ lässt und seine besondere Aufmerksamkeit dem widmet, was der Text sagt, denke ich, dass ich recht glücklich sein werde.

Übersetzung: Ardapedia

Trotz Tolkiens Wohlwollen gegenüber Finlays Zeichnung, bekam der Künstler keinen Auftrag von Houghton Mifflin. Stattdessen zog man den Autor und Illustrator des bekannten Kinderbuchs Wo die wilden Kerle wohnen (Where the Wild Things Are) Maurice Sendak in Betracht, der letztendlich aber auch keinen Auftrag erhielt.

Externe Links

Quellen