Waldläufer des Nordens
Die Waldläufer des Nordens waren eine geheim agierende Einheit, die sich aus der königlichen Linie Arthedains rekrutierte.
Hintergrund
Nachdem im Rahmen des Sippenstreits von Gondor, der Anspruch Arveduis auf den Thron Gondors abgelehnt und 1975 D. Z. das letzte Reich des ehemaligen Arnor Arthedain gefallen war, war das Königsgeschlecht des Nordens herrschaftslos geworden. Darauf hin entschloss sich der Nachfolger Arveduis Aranarth, die Krone nicht zu nehmen, sondern stattdessen in die Wildnis zu gehen. Er und sein Volk lebten fortan in verborgenen Siedlungen im Norden Eriadors.
Beschreibung
Die Waldläufer des Nordens waren nach ihrer Abstammung vom Königshaus Dúnedain und hatten deshalb graue Augen und eine enorme Lebensspanne. Ihr Anführer war gleichzeitig der Stammesführer der Dúnedain und ein potenzieller König Gondors. In ihrer Zeit in der Wildnis entwickelten sie, wie die Waldläufer Ithiliens, ausgeprägte Fähigkeiten im Jagen und Überleben. Zur Aufgabe machten sie es sich, die alten Straßen Arnors, wie zum Beispiel den Grünweg zu bewachen und die einfachen Menschen Eriadors vor den bösen Kreaturen wie Orks zu schützen. Auch kämpften sie oft mit den Hügeltrollen der Ettenöden.
Da sie stets im Geheimen handelten, bekamen sie niemals Dank oder Anerkennung. In Bree hielt man sie für mysteriös und vielleicht sogar gefährlich. Dort bekam Aragorn, der lange Zeit in den Wäldern Eriadors als Waldläufer umging, den Namen Streicher, der sicherlich abwertend zu verstehen ist.
Der Hauptsitz der Waldläufer lag zwischen dem Nebelgebirge und den Flüssen Weißquell und Lautwasser. Damit befand er sich in der Nähe von Bruchtal und interessanter Weise nicht auf ehemaligem Herrschaftsgebiet Arthedains sondern Rhudaurs.
Die Waldläufer zur Zeit des Ringkriegs
Während des Ringkriegs führte der damalige Stammesführer Aragorn die Hobbits um Frodo Beutlin nach Bruchtal. Außerdem schloss er sich der Gemeinschaft des Rings an. Die Waldläufer überwachten während des Ringkriegs die Sarnfurt, konnten die Nazgûl aber nicht am passieren hindern. Später zogen 30 von ihnen mit den Söhnen Elronds nach Süden und bildete mit Aragorn die Graue Schar. So griffen die Waldläufer auch entscheidend in die Schlacht auf dem Pelennor ein und wendeten den Krieg zu Gunsten der Freien Völker.
Nach dem Ende des Ringkriegs verließen die meisten von ihnen den Norden und gingen nach Minas Tirith, um dort König Elessar zu unterstützen. Die anderen beteiligten sich beim Wiederaufbau des nördliche Teils des Wiedervereinigten Königreichs.
Adaptionen
Herr der Ringe Filmtrilogie
In Jacksons Filmtrilogie spielen die Waldläufer des Nordens keine Rolle. Dadurch, dass im Film die Schlacht an der Sarnfurt und vor allem die Graue Schar komplett fehlen, ist Aragorn der einzige Vertreter seiner Gruppierung. Aragorn wirkt dabei auf die Menschen in Bree und die Hobbits gefährlich und mysteriös. Er ist mit Schwert und Bogen bewaffnet und ein fähiger Jäger.
The Hunt for Gollum
Im Fanprojekt The Hunt for Gollum taucht neben Aragorn ein zweiter fiktiver Waldläufer mit dem realistischen Namen Arithir auf. Eigenartigerweise gibt sich Aragorn ihm gegenüber als Streicher zu erkennen. Arithir kann ihn nicht mit dem Stammesführer der Dúnedain in Verbindung bringen. Insofern wird die innere Rangordnung der Waldläufer falsch wiedergegeben. Ansonsten attackieren die Waldläufer in The Hunt for Gollum betont aus dem Hinterhalt und unbemerkt.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Erstes Buch: Im Gasthaus Zum tänzelnden Pony (Kapitel 9) und Streicher (Kapitel 10)
- Fünftes Buch: Der Weg der Grauen Schar (Kapitel 2)
- Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande)