Hans-Ulrich Möhring

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Hans-Ulrich Möhrings Übersetzung von Die Legende von Sigurd und Gudrún (2010).

Hans-Ulrich Möhring, geboren 1953, ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.[1]

Hans-Ulrich Möhring wuchs in Mainz auf. Nach einer Buchhändlerlehre arbeitete er im Berliner de Gruyter-Verlag als Werbemittelhersteller und kurzzeitig im Merve-Kollektiv, einem politisch links gerichteten Verlag. Für diesen Verlag übersetzte Herr Möhring auch erste Bücher aus dem Englischen ins Deutsche. Nach dieser Tätigkeit ging er zunächst eineinhalb Jahre auf Reisen. 1979 kehrte Hans-Ulrich Möhring nach Deutschland zurück, versuchte sich als Schriftsteller und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit kleineren Arbeiten als Speditionsfahrer, Tapezierer, Koch oder Holzfäller. Als er eine Familie gründen wollte, begann Hans-Ulrich Möhring 1984 mit der finanziell besser gestellten und sicheren Arbeit als Übersetzer.[2]

Herr Möhring übersetzte unter anderem Werke von Tad Williams, darunter die bekannte Tetralogie Otherland, sowie James Hamilton-Paterson aus dem Englischen ins Deutsche.[1]

2008 erschien Hans-Ulrich Möhrings Buch Vom Schweigen meines Übersetzers. Eine Fiktion, in welchem er eine fiktive Korrespondenz zwischen einem amerikanischen Autor und dessen deutschem Übersetzer verfolgt.

Er lebt in einem Dorf in der Holsteinischen Schweiz in Norddeutschland.[2]

Die Legende von Sigurd und Gudrún

Am 20. August 2010 erschien mit Die Legende von Sigurd und Gudrún eine deutsche Übersetzung von J. R. R. Tolkiens The Legend of Sigurd and Gudrún in der Übertragung von Hans-Ulrich Möhring.

Die Probleme denen sich Möhring während der Übersetzug stellen musste, schildert er in seinem Vorwort Zur Übersetzung. Dort schreibt er, dass Form und Regeln eines Stabreimes zwar einfach seien, aber man auch jedesmal bedenken müsse, wie viele Silben pro Vers erlaubt seien, auf wie viele man, zum Beispiel bei längeren deutschen Wörtern auffüllen dürfe und was alliterieren dürfe, um Tolkiens Intension seines Werkes, als sehr einfache Übersetzung nach nordischem Textschema nicht zu verfälschen.

Fraglich war auch, inwieweit Verknappungen oder altertümlicher Sprachstil in der Konstruktion beziehungsweise den Versinhalten sinnvoll wären. Möhring entschied sich in diesen Fällen der Verständlichkeit für den deutschen Leser Vorrang zu geben.

Zitate aus Edda, Saga oder anderen nordischen Werken entnahm Möhring keiner besonderen deutschen Übersetzung, sondern übersetzte sie direkt aus dem Englischen ins Deutsche; Er zog jedoch bereits vorhandene Übertragungen, besonders der Lieder-Edda, der Völsunga Saga, sowie des Beowulf zu Rate.

Bei Fragen zum Altnordischen und Interpreationen des Textinhaltes halfen ihm Tolkien-Experte Tom Shippey und der deutsche Autor und Übersetzer Karl-Ludwig Wetzig.

Für die Übersetzungsarbeit an Die Legende von Sigurd und Gudrún erhielt Möhring Unterstützung und ein Förderstipendium des Deutschen Übersetzerfonds.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hans-Ulrich Möhring bei Perlentaucher.de (abgerufen am 03.04.2014)
  2. 2,0 2,1 Interview mit Hans-Ulrich Möhring bei am-erker.de (abgerufen am 03.04.2014)
  3. J. R. R. Tolkien: Die Legende von Sigurd und Gudrún. Herausgegeben von Christopher Tolkien, Zur Übersetzung, S. 68–72.