Drachen

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Drachen, Sin. Lûg, Qu. Lóce

Allgemeines

Die Drachen wurden von Morgoth im Ersten Zeitalter geschaffen. Aus welchen Kreaturen er sie schuf, ist nur zu vermuten. Von den insgesamt drei Drachenarten gibt es nur über die Kaltdrachen Gerüchte, er hätte sie aus gefangenen Adlern gezüchtet. Sie waren überaus intelligent und eitel, einige waren sogar Anführer von Morgoths Heeren und die mächtigsten von ihnen verfügten über Magie, und konnten den Willen schwächerer Wesen beeinflussen. Nach der Niederlage Morgoths und der Zerstörung von Angband flohen die meisten Drachen in die Forodwaith nördlich der Ered Engrin. Von dort aus machten sich vermutlich einige Drachen auf nach Osten, wo sie im Dritten Zeitalter in der Dürren Heide, zwischen den östlichen Ausläufern der Ered Mithrin, hausten.

Drachenarten

Urulóki

Die Urulóki sind die ältesten aller Drachen. Morgoth züchtete sie relativ früh im Ersten Zeitalter. Ihr Stammvater Glaurung trat zum ersten Mal im Jahre 260 E. Z. (J. S.) auf. Die wörtliche Übersetzung "Feuerschlange" ist eher unpassend, da die Urulóki zwei Beinpaare hatten. Vom Kopf aus ging der Körper allerdings sich verjüngend, wie bei einer Schlange, nahtlos in den Schwanz über. Sie waren schwer gepanzert, ihre Bauchseite war allerdings relativ weich und dort waren sie verwundbar. Ihre gefährlichste Waffe war ihr Feueratem und wie alle Drachen verbreiteten sie giftige Dämpfe. Nur wenige dieser Art überlebten den Krieg des Zorns. Möglicherweise war der Drache Scatha aus den grauen Bergen ein Urulóki, da er "Scatha der Wurm" genannt wurde, was darauf hindeutet, dass er nicht fliegen konnte.

Kaltdrachen

Die Kaltdrachen waren die zweite Drachenart die von Morgoth geschaffen wurden. Er züchtete sie wahrscheinlich aus gefangenen Adlern aus der Sippe Thorondors. Sie waren exzellente Flieger, konnten aber kein Feuer speien. Noch im Dritten Zeitalter waren sie der Schrecken der Zwerge, die in den Resten der Ered Engrin, den Ered Mithrin, hausten. 2589 D. Z. tötete ein Kaltdrache König Dáin I..

Geflügelte Feuerdrachen

Die geflügelten Feuerdrachen waren die dritte und größte Drachenart, die Morgoth erschuf. Sie hatten riesige Fledermausflügel und Tolkiens Illustrationen von Smaug zeigen einen schlangenähnlichen Körper. Wie ihr Name sagt, konnten sie sowohl fliegen, als auch Feuer speien. Wie die Urulóki waren sie jedoch an der Unterseite verwundbar.

Sie waren zwar eher schlechte, aber schnelle Flieger und sahen in der Luft relativ unbeholfen aus. Ihr Feuer war so stark, dass sie sogar die Ringe der Macht zerstören konnten, mit Ausnahme des Meisterrings. Morgoth setzte diese Kreaturen zum ersten und auch letzten Mal im Krieg des Zorns gegen das Heer der Valar ein. Ihr Ansturm war so mächtig, dass sich sogar die Ainur vor ihnen zurückziehen mussten. Auch sie zogen sich, wie die Kaltdrachen, nach dem Sieg der Valar in die Dürre Heide nördlich der Ered Mithrin zurück.

Ebenso griffen sie nach einiger Zeit die Siedlungen der Zwerge in diesem Gebirge an, um sich deren Schätze anzueignen. Das im Dritten Zeitalter bekannteste Exemplar war Smaug, der die Sippe Thorin Eichenschilds vom Erebor vertrieb. Der größte und gewaltigste unter ihnen jedoch war Ancalagon, der am Ende des Ersten Zeitalters von Earendil erschlagen wurde.

Weitere Bezeichnungen für Drachen

In den Etymologies von The Lost Road and Other Writings werden neben dem feueratmenden Uruloke mit dem Anguloke, Ramaloke, Lingwiloke und Fealoke weitere Drachenarten genannt. Der Ramaloke wird als ein flugfähiger Drache beschrieben und entspricht daher wahrscheinlich den geflügelten Feuerdrachen, der Anguloke wird als ein Drache beschrieben der weder fliegen noch feuerspeien konnte, der Lingwiloke wird als eine "Seeschlange" (wörtlich ein "Fischdrache") glossiert, während der Fealoke als "Funkendrache" (wörtlich aber "Geist-Drache") übersetzt wird. Bei letzteren drei Drachenarten ist die Einordnung in die gängigen Kategorien der Feuer-, Kalt- und Flügeldrachen unklar.

Nebendem wurden einige Drachen als Schlangen oder "Würmer" bezeichnet, so wurde Glaurung auch der große Wurm und Scatha auch der Lindwurm (engl. the long-worm) genannt. Die Sagen der Hobbits kannten außerdem den Werwurm aus der letzten Wüste im Osten Mittelerdes.

Sonstiges

  • Die Natur der Drachen bleibt in Tolkiens Schriften nur rätselhaft umrissen, von Glaurung wird gesagt, dass sein Körper von einem bösen Geist bewohnt war, was einige Leser als einen Maia interpretieren, an einer anderen Stelle wird jedoch gesagt, dass Glaurung vom bösen Geist seines Meisters Morgoth erfüllt war, was auf eine Abspaltung von Morgoths eigener Lebenskraft oder Fea hindeuten könnte.
  • Bei der Einnahme Gondolins wurden neben Urulóki auch künstliche Drachen eingesetzt. Einige künstliche Drachen wurden von Morgoth aus Feuer und flüssigem Metall hergestellt andere waren große panzerartige Belagerungsgeräte aus Metall, die Orktruppen in die Schlacht transportierten.
  • In den Etymologies von The Lost Road and Other Writings wird der Drache Gostir erwähnt, ein ansonsten unbekannter Drachenname.
  • Das Feuer der geflügelten Feuerdrachen ist in der Lage, Ringe der Macht zu zerstören. Vier der sieben Zwergenringe wurden so vernichtet.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion.
    • Quenta Silmarillion,
      • XIII Von der Rückkehr der Noldor
      • XX Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad
      • XXIII Von Tuor und dem Fall von Gondolin
      • XXIV Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns
    • Akallabêth,
      • Der Untergang von Númenor
    • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter,
      • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter, worin diese Erzählungen zum Ende kommen


  • J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. Kapitel XII: Aus gutunterrichteter Quelle

  • J. R. R. Tolkien: The Lost Road and Other Writings, (The History of Middle-earth, Band V.), Etymologies. Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992.

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe, Übersetzt von Margaret Carroux und E.-M. von Freymann, Stuttgart, Klett-Cotta: 2009, Seite 1187
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe, Übersetzt von Wolfgang Krege, Stuttgart, Klett-Cotta: 2000, Seite 1138