Aragorn II.: Unterschied zwischen den Versionen

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Begriffsklaerung.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit Aragorn II., Mitglied der Ringgemeinschaft und späterer König von Gondor und Arnor. Eine Beschreibung des Sohnes von Aravir ist unter Aragorn I. zu finden.
Aragorn II.
Aragorn II. in der Gestalt des Waldläufers Streicher.

Aragorn II. (Sindarin für ‚Königlicher Mut‘) ist im Legendarium ein Mensch vom Stamm der Dúnedain. Als Sohn von Arathorn II. und Gilraen ist er als Nachkomme Isildurs zunächst Stammesführer der Dúnedain des Nordens. Großen Ruhm erlangt Aragorn, indem er als Mitglied der Ringgemeinschaft bei der Vernichtung des Einen Ringes hilft und die Heere des Westens im Ringkrieg gegen Sauron anführt. Nach dem Sieg des Westens vereinigt er die Reiche von Arnor und Gondor und wird so zum ersten Hochkönig aller Dúnedain seit Elendil gekrönt.

Zeitangabe

Beschreibung

Aragorn, der sechzehnte Stammesführer der Dúnedain, hatte keine leichte Jugend. Nach dem frühen Tod seines Vaters Arathorn (Aragorn war damals 2 Jahre alt) brachte seine Mutter Gilraen ihn nach Bruchtal, wo sich der Halbelb Elrond, ebenfalls ein Nachkomme Earendils, um seine Erziehung kümmerte. Er wurde unter dem Namen Estel (Sindarin für ,Hoffnung‘) aufgezogen. Sein wirklicher Name wurde geheimgehalten, denn die Weisen wussten damals, dass der Feind nach Isildurs Erben suchte. Im Alter von 20 Jahren erfuhr Aragorn, wer er wirklich war, und Elrond übergab ihm die Erbstücke seines Hauses: Barahirs Ring und das zerbrochene Schwert Narsil, das Zepter von Annúminas hielt Elrond jedoch noch zurück.

Während seiner Zeit in Bruchtal begegnete Aragorn Arwen, Elronds Tochter, und verliebte sich in sie. Aber so sehr Elrond seinen Schützling auch schätzte, widerstrebte es ihm doch zutiefst, seine Tochter einem Sterblichen zu überlassen, weshalb er seine Zustimmung zu ihrer Beziehung an die Bedingung knüpfte, Aragorn müsse zunächst zum Erneuerer der Vereinigten Reiche von Arnor und Gondor werden.

Aragorn zog daraufhin los und leistete unter dem Decknamen Thorongil (Sindarin für ‚Adler des Sterns‘) viele Jahre Kriegsdienste als Feldhauptmann in Rohan unter König Thengel und Gondor unter Ecthelion II., dem vorletzten regierenden Truchsess. Den Namen Thorongil erhielt er vom Volk auf Grund einer silbernen Brosche in Form eines Adlers, die er trug. Durch guten Rat und erfolgreiche, oft tollkühne militärische Aktionen machte sich Aragorn beim Volk und Ecthelion beliebt. Denethor II., Ecthelions Sohn (und später im Ringkrieg Truchsess), stand Thorongil abneigend gegenüber, da er wahrscheinlich dessen wahre Identität erahnte.

Als Thorongil gab Aragorn dem Truchsess immer wieder den Rat, auf die Stärke von Umbar zu achten und es nicht zu stark werden zu lassen, denn die Corsaren stellten eine große Gefahr dar. Ecthelion stimmte Aragorns Plan zu, eine kleine Armee aufzustellen. Mit kleinen Booten drangen er und seine Männer in den Hafen von Umbar ein und verbrannten unter geringen Verlusten einen großen Teil der Corsarenschiffe. Statt zu der für ihn vorbereiteten Siegesfeier zu erscheinen, schickte Aragorn dem Truchsessen die Nachricht, dass ihn nun andere Aufgaben erwarteten und er viele Gefahren durchstehen müsse, bevor er nach Gondor zurückkehren würde.

In den folgenden Jahren bereiste Aragorn die im Westen weitgehend unerforschten Landschaften Rhûn und Harad, wo er sich mit den dort lebenden Menschen vertraut machte und den Einfluss des Dunklen Herrschers in dieser Region zu schwächen versuchte.

Während seiner Reisen erreichte er auch Lothlórien, wo er sich am Hügel Cerin Amroth mit Arwen verlobte. Später suchte er zusammen mit Gandalf dem Grauen ganz Rhovanion nach Gollum ab, um mehr über dessen früheren Ring (erst später wurde deutlich, dass es sich dabei um den Einen Ring handelte) in Erfahrung zu bringen. Nach mehreren Jahren erfolgloser Suche erwischte er Gollum schließlich in den Totensümpfen und brachte ihn als Gefangenen zum Elbenkönig Thranduil in den Düsterwald.

Aragorn erfuhr später von seinem alten Freund, dem Zauberer Gandalf, dass der Eine Ring wieder gefunden worden war. In Bree machte er unter dem Namen Streicher die Bekanntschaft des Ringträgers Frodo Beutlin und brachte ihn und seine Freunde heil zu Elrond nach Bruchtal.

Erst als Mitglied, später als Anführer der Gemeinschaft des Ringes reiste er danach nach Mordor, konnte aber den Zerfall der Gruppe bei den Wasserfällen des Rauros nicht verhindern. Mit den verbliebenen Gefährten (dies waren der Zwerg Gimli Elbenfreund, Glóins Sohn und der Elb Legolas, Sohn von Thranduil) ging er zunächst nach Rohan. Dort spielte er eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Zauberer Saruman, der Rohan unter seine Herrschaft bringen wollte. Nachdem dieser Krieg gewonnen war, ritt Aragorn über die Pfade der Toten und rief am Stein von Erech, unter Berufung der alten Treueeide, die einst von den Bergbewohnern gebrochen worden waren, ein Heer zusammen, eroberte damit die Flotte der Corsaren bei Pelargir und erschien in der Stunde der höchsten Not auf dem Pelennor. Aragorns Eingreifen war maßgeblich für den Ausgang der Schlacht. Im Kampf wurde das Banner des Königs, das seit Elendils Zeit kein Fürst mehr getragen hatte, wieder entrollt, und Aragorn trug den Stern der Dúnedain an der Stirn. Er betrat die Stadt Minas Tirith unerkannt und leistete Dienste als Heiler, indem er die Pflanze Athelas als Medizin gegen den Schwarzen Atem der Nazgûl verwendete.

Nachdem er die Truppen Gondors und Rohans zur Schlacht am Morannon zum Sieg geführt hatte und der Ring zerstört wurde, wodurch Sauron besiegt war, wurde Aragorn unter dem Namen Elessar (Quenya für ,Elbenstein‘) zum König von Gondor und Arnor gekrönt, wobei er den Eid Elendils erneuerte, und konnte schließlich um die Hand von Arwen anhalten. Als Hoher König regierte Aragorn das Wiedervereinigte Königreich 123 Jahre edel und weise - dennoch musste er (meist im Bündnis mit Rohan) in seiner Regierungszeit noch viele Kriege im Osten und Süden Mittelerdes führen, wo die Machenschaften Saurons noch nachwirkten. Von allen Nachkommen Elendils soll Aragorn diesem am ähnlichsten gewesen sein. Arwen schenkte ihm einen Sohn namens Eldarion, und mehrere Töchter, die aber nicht namentlich erwähnt werden.

Filmtrilogie

In der Filmtrilogie wird Aragorn von Viggo Mortensen verkörpert. In der deutschen Fassung wird er von Jacques Breuer gesprochen.

Namen und Titel

  • Als König wurde er Elessar (Quenya elen-sar ‚Elbenstein‘) genannt (auch Sindarin Edhelharn, von edhel-sarn).
  • Streicher (engl. Strider) wurde Aragorn von den Bewohnern des Breelandes genannt, als er als Waldläufer unterwegs war. Dieser etwas schäbige Name drückte die Unwissenheit und das Misstrauen der Bewohner von Bree gegenüber dem Waldläufer aus, die Isildurs Erben nicht zu erkennen vermochten und ihn für einen zwielichtigen Wegelagerer hielten. Frodo, Sam, Pippin und Merry lernen ihn dort unter diesem Namen kennen und redeten ihn, zum Erstaunen vieler Könige und Edelmänner, im weiteren Verlauf der Geschichte auch konsequent weiterhin mit diesem Namen an.
  • Telcontar ist die Quenya-Übersetzung von Streicher und bedeutet so viel wie Schreiter (auch das englische Strider bedeutet so viel wie Schreiter). So nannte Aragorn sein Haus, das er nach dem Ringkrieg als König gründete.
"Aber Streicher soll der Name meines Hauses sein, wenn es je gegründet wird. In der Hochsprache wird es nicht übel klingen, und Telcontar werde ich sein und alle Erben meines Leibes"
Der Herr der Ringe: Sechstes Buch, Kapitel "Das Feld von Cormallen"
  • Estel (Sindarin/Quenya: Hoffnung) hieß er in seiner Jugend in Imladris bis er zwanzig Jahre alt wurde. Sein wirklicher Name und Stammbaum wurde auf Wunsch der Weisen geheim gehalten, da sie wussten, dass Sauron nach einem Erben Isildurs suchte, so es denn auf Erden einen gäbe. "Ónen i-Estel Edain, ú-chebin estel anim" (Sindarin: "Ich gab den Menschen Hoffnung, ich behielt keine Hoffnung für mich") war der berühmte Ausspruch Aragorns Mutter.
  • Unter dem Namen Thorongil diente er Thengel von Rohan und Ecthelion II. von Gondor. Der Name bedeutet Eagle of the Star (englisch), und wurde Aragorn wegen seiner Schnelligkeit, seiner hervorragenden Sicht und dem silbernen Stern, den er getragen hatte, gegeben.
  • Bilbo nannte ihn nach seinem Volk Dúnadan (Westmensch).
  • Éomer nannte ihn Flügelfuß, da er in wenigen Tagen zu Fuß von den Emyn Muil bis zum Fangorn rannte.
  • Lutz Farning nannte ihn Langbein.
  • In den Häusern der Heilung nannte man ihn Envinyatar (der Erneuerer), weil er es vermochte Menschen zu heilen.

Sonstiges

  • Das Rätsel über Streicher im Herrn der Ringe bezieht sich nach eigenen Angaben auf ihn.
  • Der "Königsbrief" von Aragorn an Sam, den Tolkien aus den Anhängen streichen musste.
  • In den Filmen wird der Begriff "Hoffnung" häufig in Anspielung auf Aragorns Jugendnamen "Estel" gebraucht (z.B. "Noch gibt es Hoffnung" oder auch "Hoffnung gibt es immer").

Links

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Zweites Buch, ab dem Zehnten Kapitel: Streicher
    • Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. I Die Númenórischen Könige
  • J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1996.
    • Foreword, S. xii
    • Part One: „The Prologue and Appendices to The Lord of the Rings“. VII. „The Heirs of Elendil“, S. 192–196.


Die Gefährten
Vorgänger König von Gondor Nachfolger
Earnur 3019 D. Z. – 120 V. Z. Eldarion
Vorgänger König von Arnor Nachfolger
Earendur 3019 D. Z. – 120 V. Z. Eldarion
Vorgänger König des Wiedervereinigten Königreichs Nachfolger
Isildur 3019 D. Z. – 120 V. Z. Eldarion
Vorgänger Stammesführer der Dúnedain Nachfolger
Arathorn II. 2933 – 3019 D. Z. keiner