Stein von Erech
Der Stein von Erech (Original Stone of Erech) ist im Legendarium ein Stein am Ende der Pfade der Toten.
Geographie
Der Stein von Erech lag auf einem Hügel nahe den Ered Nimrais und nahe der Quelle des Morthond und daher am Kopf des Schwarzerdentals in Gondor. Nördlich des Steins befand sich das Südtor der Pfade der Toten.
Beschreibung
Der kreisrunde, mannshohe[1] schwarze Stein war zur Hälfte in die Kuppe des Hügels eingegraben. Der Stein machte den Eindruck, etwas unirdisches zu sein, als sei er geradewegs vom Himmel gefallen. Tatsächlich aber brachten die überlebenden Númenorer, wie es heißt Isildur selbst, diesen Stein aus Númenor mit, bevor ihre Heimat ein Opfer der Fluten des Belegaer wurde. An diesem Stein schwor der König des Gebirges Isildur den Eid, Gondor in Zeiten der Not beizustehen. Doch als die Schlacht des Letzten Bündnisses kam, sandte der König keine Unterstützung, brach somit seinen Eid und wurde dafür, zusammen mit seinem Volk, von Isildur verflucht, niemals Ruhe zu finden, bis der Eid erfüllt sei.
Über die folgenden Jahrhunderte war der Stein und seine nahe Umgebung ein Ort der Angst für die Bewohner der nahen Flusstäler, denn, wie es hieß, versammelten sich hier von Zeit zu Zeit die Toten.
Am Ende des Dritten Zeitalters kamen Aragorn und die Graue Schar nach dem Weg durch die Pfade der Toten zum Stein von Erech, wo Aragorn, als Erbe Isildurs, die Toten anrief, ihren Eid zu erfüllen.
Sonstiges
- Auch der Schwarze Stein (Original Black Stone) genannt.
- Was dieser Stein genau war, eine natürliche Felsformation, ein Teil eines Gebäudes, ein erhaltener Teil des Meneltarma oder wirklich etwas unirdisches, ist nicht bekannt. Daher muss es fraglich bleiben, warum Isildur den sicherlich schweren Stein von der untergehenden Insel rettete und nach Mittelerde mitnahm. In frühen Kapitelentwürfen (Many Roads lead estward) in The War of the Ring scheint der Stein von Erech ein Palantír (Palantír of Erech) gewesen zu sein.
- In seinem Index zu Der Herr der Ringe von 1966 bezeichnete J. R. R. Tolkien den Stein von Erech als tryst-stone, also einen Versammlungsplatz und als Symbol für Isildurs Oberherrschaft.
Anmerkungen
- ↑ Geht man davon aus, dass die Bezeichnung „mannshoch“ gleichzusetzen ist mit der Maßzahl 2 Rangar (einem Annäherungswert an die durchschnittliche Körpergröße, die „Mannshöhe“, eines Númenorers), so ergäbe sich für den Stein von Erech (wenn man bedenkt, dass er zur Hälfte eingegraben war) ein Durchmesser von etwa 10 Fuß, also etwas über drei Meter.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Drittes Buch, Zweites Kapitel: Der Weg der Grauen Schar.
- J. R. R. Tolkien: The War of the Ring. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- Part III: Minas Tirith, IV Many Roads lead eastward (1) (siehe auch Notes).
- Wayne G. Hammond und Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion.
- Book III, Kapitel II: The Passing of the Grey Company (p. 530).