Klaus Ensikat: Unterschied zwischen den Versionen

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Klaus Ensikat sah den ''Hobbit'' in erster Linie als englischen Gesellschaftsroman während er seine Illustrationen anfertigte. Daher zeichnete er [[Bilbo Beutlin]] auch mit dem für das Bürgertum des 19. Jahrhunderts charakteristischen Zylinderhut auf dem Kopf.<ref>[[Lisa Kuppler]] in: [[Douglas A. Anderson]]: ''[[Das Große Hobbit-Buch]]'', Kapitel I: ''Ein unerwartetes Fest'', S. 64f.</ref>
Klaus Ensikat sah den ''Hobbit'' in erster Linie als englischen Gesellschaftsroman während er seine Illustrationen anfertigte. Daher zeichnete er [[Bilbo Beutlin]] auch mit dem für das Bürgertum des 19. Jahrhunderts charakteristischen Zylinderhut auf dem Kopf.<ref>[[Lisa Kuppler]] in: [[Douglas A. Anderson]]: ''[[Das Große Hobbit-Buch]]'', Kapitel I: ''Ein unerwartetes Fest'', S. 64f.</ref>


Klaus Ensikat erstellte auch eine Karte für den Roman, für die er "klassische kartenmotive zur gestaltung, eine windrose und stilisierte breiten- und längengrade, die es auf tolkiens karte nicht gibt"<ref>Lisa Kuppler in: Douglas A. Anderson: ''Das Große Hobbit-Buch'', Anhang: ''Die Karte von Wilderland'', S. 411.</ref> nutzte. Die Karte, von Ensikat als Negativ gezeichnet, konnte für die ab 1974 veröffentlichten Taschenbuchausgaben des [[Deutscher Taschenbuch Verlag|Deutschen Taschenbuch Verlags]] nicht verwendet werden und wurde daher durch die kleinformatige Karte von [[Juliane Hehn-Kynast]] ersetzt.
Klaus Ensikat erstellte auch eine Karte für den Roman, für die er „klassische Kartenmotive zur Gestaltung, eine Windrose und stilisierte Breiten- und Längengrade, die es auf Tolkiens Karte nicht gibt“<ref>Lisa Kuppler in: Douglas A. Anderson: ''Das Große Hobbit-Buch'', Anhang: ''Die Karte von Wilderland'', S. 411.</ref> nutzte. Die Karte, von Ensikat als Negativ gezeichnet, konnte für die ab 1974 veröffentlichten Taschenbuchausgaben des [[Deutscher Taschenbuch Verlag|Deutschen Taschenbuch Verlags]] nicht verwendet werden und wurde daher durch die kleinformatige Karte von [[Juliane Hehn-Kynast]] ersetzt.


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Version vom 2. April 2013, 20:56 Uhr

Klaus Ensikats Cover für die von ihm illustrierte Ausgabe von Der kleine Hobbit.

Klaus Ensikat, geboren am 16. Januar 1937 in Berlin, ist ein deutscher Grafiker, Illustrator, Zeichner und Buchgestalter.

Kurzbiographie

Klaus Ensikat machte ab 1951 zunächst eine Lehre als Dekorateur in Finsterwalde. Von 1954 bis 1958 studierte er Grafik an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin-Oberschöneweide und machte eine Ausbildung in Werbeökonomie und Anzeigengestaltung. Bis 1960 arbeitete Herr Ensikat als Gebrauchsgrafiker für die in Ost-Berlin ansässige Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft (DEWAG). Von 1961 bis 1962 hatte Klaus Ensikat einen Lehrauftrag beim Verband Bildender Künstler inne und war bis 1965 Lehrer an der Fachschule für bildende Kunst. Von 1995 bis 2002 war er Professor für Zeichnen an der Fachhochschule Hamburg.

Ensikats Grafiken erschienen in verschiedenen Zeitschriften der DDR wie in Das Magazin. Neben Werken von Peter Hacks, J. R. R. Tolkien, Charles Dickens, Mark Twain, Robert Louis Stevenson, Lewis Carroll und anderen illustrierte er zahlreiche Kinderbücher und Märchen.

Seine filigranen Illustrationen wurden vielfach ausgezeichnet.

Klaus Ensikat ist mit der Grafikerin und Illustratorin Regine Röder-Ensikat (*1942) verheiratet. Sein Bruder ist der Schriftsteller und Kabarettist Peter Ensikat (1941–2013). Heute lebt Herr Ensikat freischaffend in Berlin.

Der kleine Hobbit

Für die deutsch-deutsche Edition von J. R. R. Tolkiens Der kleine Hobbit (1971) erhielt Klaus Ensikat durch den Kinderbuchverlag Berlin den Auftrag Illustrationen anzufertigen. Ingesamt schuf er für den Roman 40 fantasievolle Schwarzweiß-Illustrationen. Bei ihnen soll er einer „bewußt konservative(n) Stilauffassung“ gefolgt sein, da Herr Ensikat „altmodisches Dekor und jugendstilartig Ornamentales“[1] in der Kunst sehr schätzt.

Klaus Ensikat sah den Hobbit in erster Linie als englischen Gesellschaftsroman während er seine Illustrationen anfertigte. Daher zeichnete er Bilbo Beutlin auch mit dem für das Bürgertum des 19. Jahrhunderts charakteristischen Zylinderhut auf dem Kopf.[2]

Klaus Ensikat erstellte auch eine Karte für den Roman, für die er „klassische Kartenmotive zur Gestaltung, eine Windrose und stilisierte Breiten- und Längengrade, die es auf Tolkiens Karte nicht gibt“[3] nutzte. Die Karte, von Ensikat als Negativ gezeichnet, konnte für die ab 1974 veröffentlichten Taschenbuchausgaben des Deutschen Taschenbuch Verlags nicht verwendet werden und wurde daher durch die kleinformatige Karte von Juliane Hehn-Kynast ersetzt.

Seine Darstellung des Drachen Smaug mit leuchtend blau schillernden Flügeln prägte über zwei Jahrzehnte das Aussehen der Ausgaben des deutsche Hobbit

—” Lisa Kuppler in: Douglas A. Anderson: Das Große Hobbit-Buch, Kapitel I: Ein unerwartetes Fest, S. 65.

Für seine Illustrationen zu Der kleine Hobbit erhielt Klaus Ensikat 1972 den Premio Grafico der Fiera di Bologna.

Die Originalillustrationen waren zuletzt anlässlich von Herrn Ensikats 75. Geburtstag 2012 in Ausstellungen, wie der eintägigen Ehrung des Künstlers GedankenStriche. Klaus Ensikat zum 75. Geburtstag in Berlin zu sehen.[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1972 Prix de Mlada Fronta für Wie Kapitän Nemo starb.
  • 1973 Goldener Apfel der Biennale Bratislava für Die Hochzeit des Pfaus.
  • 1975 Goldmedaille der Kniga Moskau für Die Hochzeit des Pfaus.
  • 1979 Grand Prix der Biennale Bratislava für Taipi und Der kleine Däumling.
  • 1984 Ehrenplakette der Premi Catalònia d’Illustraciá Barcelona.
  • 1985 Hans-Baltzer-Preis für Kinderillustration.
  • 1989 Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig für das Gesamtwerk.
  • 1990 Kinderbuchpreis für Der magische Stift.
  • 1992 Premio Grafico der Fiera di Bologna für Die Geschichte von den vier kleinen Kindern, die um die Welt zogen.
  • 1995 Sonderpreis für Illustration des Deutschen Jugendliteraturpreises.
  • 1996 Hans-Christian-Andersen-Medaille.
  • 2007 Thüringer Märchen- und Sagenpreis "Ludwig Bechstein".
  • 2010 Großer Preis der deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. für sein Lebenswerk und Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis für Die Bibel. Das alte Testament.

Anmerkungen

  1. Otto Brunken: Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, Stuttgart 2002, S. 324.
  2. Lisa Kuppler in: Douglas A. Anderson: Das Große Hobbit-Buch, Kapitel I: Ein unerwartetes Fest, S. 64f.
  3. Lisa Kuppler in: Douglas A. Anderson: Das Große Hobbit-Buch, Anhang: Die Karte von Wilderland, S. 411.
  4. Pressemitteilung der Staatsbibliothek zu Berlin vom 20.01.2012 (abgerufen am 02.03.2013)

Externe Links

Quellen

  • Otto Brunken: Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, Stuttgart 2002, S. 324.
  • Günter Meissner: Allgemeines Künstlerlexikon (Band 34), München 2002, S. 166.