Edda: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Februar 2005, 07:35 Uhr
Das Wort Edda (wörtlich: "Urgroßmutter"; könnte aber auch von odhr="Dichtkunst", "Poesie" oder "Oddi", einem Ort in Südwestisland stammen) bezeichnet zum einen eine Sammlung nordischer Dichtungen, und zum anderen ein darauf aufbauendes Prosawerk von Snorri Sturluson.
Allgemein
Die Lieder-Edda (auch "Ältere Edda" oder fälschlicherweise "Saemund-Edda" genannt) wurde ursprünglich mündlich weitergegeben. Die erste uns bekannte Niederschrift, der sog. Codex Regius, stammt aus dem Jahr 1271. Sie enthält 16 Götter- und 24 Heldenlieder der Wikinger. Sie sind in altisländischen Stabreimen geschrieben. Während die Göttersagen größtenteils den wenigen vorhandenen germanischen Erzählungen gleichen, enthalten die Heldensagen vor allem Geschichten aus dem Umfeld der Nibelungensage und der Völsungensage.
Meist bezieht man sich aber auf die Prosa-Edda (auch "Snorri-Edda", oder "Jüngere Edda" genannt), die 1220 von Snorri Sturluson als Lehrbuch für Skalden verfasst wurde und neben zwei Kapiteln über die nordische Dichtkunst im Allgemeinen auch das Gylfaginning enthält, in dem die nordische Götterwelt ausführlich dargestellt wird. Im Skaldskáparmál werden unter anderem die Kenningar erläutert, künstlerischen Umschreibungen, die meist aus den Göttersagen stammen. Obwohl dieser Text vor den ersten Niederschriften der "Älteren Edda" verfasst wurde, wird sie die "Jüngere" genannt, weil die "Ältere Edda" ganz klar die Grundlage für Snorris Werk bildet (er zitiert an einigen Stellen wortwörtlich daraus).
J.R.R. Tolkien
J.R.R. Tolkien hatte sowohl die Lieder-Edda, als auch die Prosa-Edda als Jugendlicher gelesen und liebte das Epos. Besonders die Völuspá hatte ihn beeindruckt. Er teilte diese Leidenschaft mit seinem Freund C.S. Lewis. Tolkien "lieh" sich für sein Werk viele Namen aus der Edda. Beispielsweise war "Gandalf" ursprünglich ein Zwergenname und bedeutete übersetzt "Hexen-Elb".
Quellen
- Carpenter, Humphrey: J.R.R. Tolkien: Eine Biographie. dtv/Klett-Cotta, 1991 (S. 80, 167, 204)
- Wikipedia