Weißes Pferd

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Das Weiße Pferd im grünen Feld ist im Legendarium das Wahrzeichen des Hauses Eorl.

Beschreibung

Das „laufende Pferd, weiß auf grün“

Das Haus von Eorl hatte als Emblem ein galoppierendes weißes Pferd im grünen Feld. Das Motiv verwies auf die zwei herausstechendsten Merkmale Rohans: die Pferdezucht und die weiten, grünen Ebenen.
Im Besonderen bezog es sich vermutlich auf Felaróf und Calenardhon.

Felaróf, das weiße Pferd Eorls, war der Stammvater der Mearas, die nur vom König der Mark oder seinen Söhnen geritten werden konnten – ebenso wie das Emblem nur vom Königshaus verwendet wurde.

Calenardhon, die Grüne Provinz, war geprägt von scheinbar endlos weiten Grassteppen. Die Provinz war lange Zeit ein dünn besiedeltes Grenzgebiet Gondors, bis Cirion das Land Eorl schenkte, sodass es später Rohan genannt wurde. Das Emblem erinnerte damit an die Landschenkung und unterstrich die Wichtigkeit dieses Gründungsmoments der Riddermark.

Das Emblem kann auch als eine Vereinfachung der bekannten Darstellung von Eorls Ritt, die als Wandteppich in der Goldenen Halle hing, aufgefasst werden. Dieser Wandteppich zeigte Eorl den Jungen auf Felaróf beim Ritt zur Schlacht auf dem Feld von Celebrant. Die Geschichte von Eorls Ritt spielte eine wichtige Rolle in der Mark, da dieser zur Gründung des Königreiches führte. Dementsprechend war es für die Könige von Rohan angemessen, mit ihrem Emblem an den Ritt zu erinnern.

Verwendung

Das Emblem wurde vom Königshaus im Banner geführt. Théoden und Éomer (als Schwestersohn des Königs und Thronerbe) ritten unter diesem Banner in die Schlacht auf dem Pelennor. In dieser Schlacht wurde das Banner vom Bannerträger Guthláf getragen, der dort umkam.
Ob oder wie das Emblem auch von Frauen, etwa Éowyn, geführt wurde, bleibt unerwähnt.

Weiterhin wurde das Emblem als Schmuck auf Rüstungsteilen verwendet. Théoden schenkte Gimli vor der Schlacht von Helms Klamm einen Schild – verziert mit dem königlichen Emblem – der für ihn hergestellt wurde, als er ein Kind war.

Reales Vorbild

Das Weiße Pferd im grünen Feld existiert tatsächlich, und zwar auf dem White Horse Hill, etwa 25km westlich von Oxford. Das dort gelegene Weiße Pferd von Uffington ist ein 107m × 37m großes Scharrbild, das in den Rasen geschnitten ist und durch den so freigelegten Kalkstein seine helle Farbe erhält. Shippey wies zuerst auf die Bedeutung dieses Zusammenhangs hin: Das Weiße Pferd von Uffington markierte die Grenze Mercias zu Wales und unterstreicht damit die Rolle dieses Königreichs als Grenzgebiet (also als „Mark“ – der Ursprung des Namens Mercia). Mercia, so Shippey, leihe der Riddermark ihren Namen und ihre Sprache.

Dementsprechend basiert die oben gezeigte „Rekonstruktion“ des Motivs auf dem Weißen Pferd von Uffington.

Filmtrilogie

Das Emblem wurde für rohirrische Banner in Peter Jacksons Filmtrilogie übernommen. Ein solches Banner, das vom Wind von der Fahnenstange gerissen, fortgetragen und schließlich in den Schmutz fallen gelassen wird, versinnbildlicht dort den Niedergang des Königreiches.

Wer genau allerdings in der Konzeption der Filmtrilogie dieses Banner führt, ist unklar. Scheinbar ist im Film eher das Sonnenmotiv mit dem König von Rohan asoziiert (möglicherweise inspiriert durch Théodens goldenen Schild, der in der Schlacht auf dem Pelennor hell wie die Sonne leuchtete).

Siehe auch

Quellen

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.

  • Drittes Buch
    • Kapitel VI: Der König der Goldenen Halle
  • Fünftes Buch
    • Kapitel VI: Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern
  • Anhänge
    • A.II: Das Haus Eorl

Tom Shippey: J. R. R. Tolkien: Autor des Jahrhunderts.

  • Kapitel II
    • Kulturelle Parallelen: Die Reiter der Mark