Earendil der Seefahrer
Eärendil der Seefahrer (im Original: Eärendil the Mariner)
Auch "der Strahlende", "Halbelb" und "der Gesegnete" genannt.
Zeitangabe
- geboren 503 E. Z. (J. S.)
Volk
Beschreibung
Eärendil war der Sohn von Tuor und Idril Celebrindal und der Ehemann von Elwing. Mit sieben Jahren entkam Eärendil mit seinen Eltern dem Fall Gondolins, er wuchs an den Mündungen des Sirion auf. In ihm vereinigen sich das Geblüt der Eldar und der Menschen. Er ist der Stammvater der Könige von Númenor. Seine Söhne sind Elrond und Elros Tar-Minyatur.
Eärendil war ein guter Freund Cirdans des Schiffbauers, der ihm beim Bau von Vingilot, der Schaumblüte, half. Später fuhr Eärendil mit seiner Frau und einem der Silmaril, von Beren und Lúthien zurückgewonnen, auf dem Schiff nach Aman und bat dort die Valar, den Bewohnern Mittelerdes im aussichtslosen Kampf gegen Morgoth zu helfen. Auf dieser Reise wurden sie nur von drei Seeleuten begleitet, deren Namen waren Falathar, Erellont und Aerandir.
Eärendil war aufgrund seiner Abstammung sowohl ein Fürsprecher der Elben als auch der Menschen. Auf seine Bitte hin zogen die Valar gegen Morgoth in den Krieg des Zorns, bei dem Beleriand in den Fluten des Meeres versank. In diesem Krieg erschlug er Ancalagon den Schwarzen (→ Drachentöter) und brachte so die Türme Angbands zum Einsturz. So endete das Erste Zeitalter.
Eärendil war ein Halbelb und Elwing traf für ihn die Entscheidung, ob er fortan zu den Elben oder Menschen gehören sollte. Sie entschied sich für die Unsterblichkeit, was bedeutete, dass Eärendil nicht mehr nach Mittelerde zu den Sterblichen zurückkehren konnte.
Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril an der Stirn erhob man ihn, den einzigen Sterblichen, der jemals ungestraft Valinor betrat, als Stern an den Himmel, wo er abends und morgens erscheint, weshalb man annimmt, dass er in unserer aktuellen Bedeutung als der Planet Venus charakterisiert werden kann.
Eärendil tauchte mit seinem Schiff in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth am Himmel als gleißend heller Stern auf und bekämpfte so mit Hilfe der Adler die Drachen Morgoths.
Sonstiges
- Eärendil und Elwing waren Eltern von Elros und Elrond. Als Abkömmling von Elben wie auch von Menschen wurde beiden die Wahl gelassen, das Schicksal der Elben oder der Menschen zu wählen. Elrond entschied sich für die Erstgeborenen. Sein Bruder Elros dagegen wählte die Zugehörigkeit zu den Menschen und wurde zum Gründerkönig der Númenórer.
- Der Bericht über die Fahrten Eärendils ist sehr karg überliefert.
- Auf all seinen Reisen wurde er von den Seeleuten Aerandir ("Seewanderer"), Erellont und Falathar begleitet.
- Als die Edain zum ersten Mal aufbrachen, um die Insel Númenor zu besiedeln, bestimmten sie ihren Kurs nach Eärendils Stern.
- Sein Name bedeutet in Quenya Meeresfreund. Tatsächlich stammt er, so J. R. R. Tolkien, vom Angelsächsischen éarendel ab und wurde von ihm in das Urelbische umgewandelt.
- Seine Mutter gab ihm den Namen Ardamíre ( Kurzform Ardamir), Quenya für Juwel der Welt.
- Frodo erhält von Galadriel eine Phiole, zu der sie sagt, dass es sich um das Licht Eärendils handele. Frodo setzt die Phiole und ihr Licht im Kampf mit der Spinne Kankra ein.
- Bilbo verfasste ein Lied über Eärendil, das er zum Fest am Vorabend von Elronds Rat vortrug und anschließend mit Lindir diskutierte.
- Wenn das Licht Eärendils auf ein Neugeborenes fällt, wird es ein "Kind Eärendils" und damit ein Wanderer.
- Nach einer früheren Version halfen ihm die Oarni beim Bau von Vingilot.
- In Tolkiens früheren Versionen ist seine Name noch "Earendel" (ein altenglisches Wort für einen Stern) und seine Geschichte weicht insofern von der späteren Version ab, dass er Valinor erst erreicht, als die Valar und die Elben schon nach Mittelerde aufgebrochen sind, um Melkor niederzuwerfen. Earendil kommt dabei keine besondere Rolle zu.
Links
- Silmarillion Stammbaum (PDF, ca. 108 kb)
- Stammbaum der Eldar und Atani
- Earendil wird erwähnt im Podcast zu Brief 2
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- Quenta Silmarillion: Von Tour und dem Fall von Gondolin (Kapitel XXIII) und Von Eärendils Fahrt und dem Krieg des Zorns (Kapitel XXIV)
- The Peoples of Middle-earth. Part Two: Late Writings: XI The Shibboleth of Fëanor
- Das Buch der Verschollenen Geschichten Teil 2: Die Geschichte von Eärendil
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