Beren Erchamion
Beren Erchamion, Sohn von Barahir
Zeitangabe
Volk
Beschreibung
Berens Vater Barahir war der Anführer jener Edain, die sich in Ladros, einem Teil Dorthonions, niedergelassen hatten. Im Winter 455 griff Morgoth Elben und Menschen unvermittelt an und durchbrach den Belagerungsring um Angband, die Dagor Bragollach begann. Dorthonion wurde nach heftigen Kämpfen überrannt. Auch Ladros wurde erobert und die Menschen flohen aus jener Gegend. Zurück blieben nur einige Männer um Barahir, die ihr Land weiterhin verteidigen wollten. Sie wurden bald zu Gehetzten und blieben nie lange an einem Ort, ihre Zahl verringerte sich mit der Zeit. Durch Verrat wurde im Jahr 460 ihr Lager am Tarn Aeluin dem Feind offenbart und die verbliebenen Männer wurden getötet. Beren war zu jener Zeit auf Erkundung und überlebte so den Angriff. Beren blieb als Gesetzloser in Dorthonion und setze dem Feind schwer zu, doch floh schließlich durch die Ered Gorgoroth, durchdrang den Gürtel Melians und kam so nach Doriath.
Dort begegnete er Lúthien im Jahr 465 E.Z. und verliebte sich in die Elbin. Lúthiens Vater Thingol besaß keine hohe Meinung von den Menschen und hieß die Beziehung zwischen den beiden nicht gut. Als Brautpreis forderte er von Beren einen Silmaril aus Morgoths Krone, wohl wissend, das Beren bei dieser Unternehmung mit Sicherheit sterben würde.
In seiner Verzweiflung suchte Beren König Finrod Felagund auf und erbat sich dessen Hilfe, zu der Finrod auf Grund seines Eides gegenüber Barahir verpflichtet war. Mit einer kleinen Schar zogen sie nach Norden, doch bei dem Versuch den Sirion-Pass zu überqueren wurden sie von Sauron gefangen genommen und in die Kerker von Tol-in-Gaurhoth gesperrt. Sauron ahnte, dass er mit Finrod einen Mächtigen der Eldar gefangen genommen hatte, doch weder wusste er um seinen Namen noch seine Absichten, und so kam jede Nacht ein Wolf in den Kerker und verschlang einen der Gefährten, Finrod als Letzten aufsparend. In jener Nacht als nur noch Beren und Finrod lebten, und der Wolf kam, Beren zu töten, rang Finrod eingedenk seines Schwurs mit dem Wolf und tötete ihn mit bloßen Händen.
Lúthien indes war von Thingol in einem Baumhaus in der großen Buche Hirilorn eingesperrt worden, um Beren nicht beistehen zu können, entkam jedoch mit Hilfe ihrer Zauberkräfte und kam ebenfalls nach Nargothrond, wo sie von Curufin und Celegorm gefangen gehalten wurde, denn Celegorm wollte versuchen sie zur Ehe mit ihm zu zwingen. Lúthien entkam mit Hilfe Huans, Celegorms Jagdhund aus Valinor. Huan begleitete sie bis zu Saurons Feste, wo er im Zweikampf Sauron besiegte. Lúthien fand Beren schließlich in den Verliesen, dem Tod nahe. Lúthien pflegte seine Wunden im Wald von Brethil. Wieder genesen machten sich beide auf den Weg nach Norden, wurden jedoch von Curufin und Celegorm überrascht, die aus Nargothrond verjagt worden waren. Beren griff Curufin an und entrang im das Messer Angrist. Huan versagte nun seinem Herren Celegorm die Treue und vertrieb die Brüder, Celegorm jedoch schoss einen Pfeil auf Beren und verwundete diesen. Lúthien brachte ihn auf einer Lichtung in Neldoreth. Beren fand keine Ruhe, denn sein Auftrag war nicht erfüllt, und sobald die Wunde verheilt war, machte er sich auf den Weg nach Angband, Lúthien schlafend zurücklassend. Sie folgte im jedoch mit Huan und am Nordrand von Taur-nu-Fuin holten sie ihn ein.
In Verkleidung durchschritten beide Dor Daedeloth und erreichten die Tore Angbands. Der fürchterliche Wächter Carcharoth misstraute ihrer Verkleidung, so dass Lúthien ihre Macht benutzte um ihn einzuschläfern. Beide drangen bis in Morgoths Thronsaal vor, der durch Lúthiens Zauber ebenfalls dem Schlaf erlag. Beren schnitt mit Angrist eilig einen Silmaril aus der Krone, doch als er einen zweiten herausschneiden wollte, zerbrach das Messer und ein Splitter traf Morgoth, dessen Schlaf unruhig wurde. Am Tor war Carcharoth wieder erwacht, und biss Berens Hand, in welcher dieser den heiligen Stein hielt, ab, als er sich schützend vor Lúthien stellte. Der geheiligte Silmaril begann sofort die Eingeweide des Untieres zu versengen und von Sinnen stob Carcharoth davon. Beren war geschwächt durch Carcharoths Gift doch Huan brachte Lúthien wirksame Kräuter gegen das Gift. Die Flucht gelang letztlich mit Hilfe der Adler, die sie in Neldoreth absetzten.
Trotz des Verlustes des Silmarils trat Beren erneut vor Thingol, der von Berens Taten eines besseren belehrt worden war, und der Vermählung zustimmte. Doch kurze Zeit später erreichte Botschaft Thingol, das Carcharoth in seinem Wahnsinn durch Melians Gürtel gedrungen war und nun Doriath verwüstete. Thingol bereitete nun die große Wolfshatz vor und er, Mablung, Beleg Cúthalion und Beren zogen aus, begleitet von Huan, das Untier zu erlegen. An den Fällen des Esgalduin fanden sie schließlich den Wolf, doch bei dem Versuch ihn zu töten, wurde Beren schwer verwundet und allein durch Huan gerettet, der im Verlauf des Kampfes starb. Berens Wunden waren tödlich, doch blieb er lange genug am Leben um Lúthien ein letztes Mal zu sehen, die in bat, in Mandos' Hallen auf sie zu warten. Von Trauer erfüllt starb Lúthien wenig später.
Dort sang sie vor Mandos und erweichte das unerbittliche Herz des Vala, der sowohl ihr als auch Beren die Rückkehr ins Leben gestattete. Lúthien musste im Gegenzug jedoch ihrer Unsterblichkeit entsagen und nahm das Schicksal der Menschen an.
Nach ihrer Rückkehr nach Mittelerde zogen sie nach Tol Galen einer Insel im Fluss Adurant, wo auch ihr Sohn Dior Eluchíl zur Welt kam.
Andere Namen
- Beren der Einhänder
- Camlost ("der Leerhändige" oder "Der mit der leeren Hand") - Beren gab sich selbst diesen Namen, als er ohne den Silmaril nach Doriath zu König Thingol zurückkehrte.
Filmtrilogie
- Aragorn trägt als Berens Nachfahre Barahirs Ring.
- Aragorn singt in der Extended Edition des ersten Teils das Lied von Beren und Lúthien.
Sonstiges
- Der Name Beren ist Sindarin und bedeutet "Der Wagemutige".
- Der Titel Erchamion ist Sindarin und bedeutet "Der Einhändige".
- Auf dem Grabstein von J. R. R. Tolkien und seiner Frau Edith befindet sich die Inschrift Beren und Lúthien.
- Der Song "When sorrow sang" von Blind Guardian handelt von Beren, der sich nach seinem Tode durch den Wolf Carcharoth weigert, von der Welt zu gehen.
Externe Links
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Quenta Silmarillion“,
- XII „Von den Menschen“
- XIV „Von Beren und Lúthien“
- XX „Von der fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad“.
- „Quenta Silmarillion“,
Barahirs Bande |
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