Aleksander Abramovich Gruzberg

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Aleksander Abramovich Gruzberg (Александр Абрамович Грузберг) (Pseudonyme: G. Alexandrow (Г. Александров), D. Arseniev (Д. Арсеньев)), geboren am 30. Mai 1937 in Odessa in der ehemaligen Sowjetunion, auch einfach A. A. Gruzberg (А. А. Грузберг) genannt, ist ein russischer Sprachwissenschaftler, Übersetzer und Lehrer an der Staatlichen Pädagogischen Universität Perm.

Neben seiner Tätigkeit als Linguist in der Sowjetunion, war Gruzberg auch ein Science-Fiction-Übersetzer des Samisdat, der Bewegung von Übersetzern, die im Geheimen nicht-regimekonforme und somit verbotene, fremdsprachige Literatur übersetzte. Die Arbeit als Samisdat-Übersetzer, also selbstverlegender Übersetzer, war nicht ungefährlich, zumal die Verbreitung von verbotener Literatur einen Straftatbestand erfüllte. Er übersetzte über 100 englischsprachige Werke von Autoren wie Poul Anderson, Isaac Asimov, Edgar Rice Burroughs oder Andre Norton ins Russische.

Er selber veröffentlichte rund 40 wissenschaftliche Werke und besitzt eine umfangreiche Privatbibliothek. Gruzberg lebt und arbeitet heute in Perm.

Vlastelin kolec

Gruzberg entdeckte J. R. R. Tolkiens The Lord of the Rings (Властели́н коле́ц) Mitte der 1970er Jahre in der Allrussischen Staatlichen Bibliothek für Ausländische Literatur in Moskau. Er bestellte sich eine Mikrofilm-Kopie und übersetzte die Trilogie unter dem Titel Vlastelin kolec handschriftlich innerhalb von knapp einem Jahr. In Form von sechs Kopien wurde sie, nach der Fertigstellung, nach Leningrad (St. Petersburg) verschickt, von wo aus sie in den sowjetischen Ländern in Umlauf gebracht wurde.

Einige russische Leser lehnen Gruzbergs Übertragung aufgrund einer angeblichen Stillosigkeit seinerseits ab, andere befürworten sie aufgrund der werkgetreuen Übersetzung. Anders als einige spätere russische Übersetzer des Lord of the Rings verzichtete er weitgehend auf die Übertragung der Namen, sondern transliterierte sie lediglich.

Diese Übersetzung war, nach einer Übersetzung von Zinaida Anatolevna Bobyr aus den 1960er Jahren, die zweite russische Übersetzung des Romans. Offiziell wurde Gruzbergs Übersetzung erst 2002 veröffentlicht. Die Lieder und Gedichte wurden in dieser Ausgabe von A. V. Zastyrets übertragen.

Quellen