Diskussion:Übersetzungen
Überarbeitung?
Hallo! Ich plane in geraumer Zeit eine Überarbeitung des Themas Übersetzungen. Erstmal meine Fragen: Soll es bei dem Lemma Übersetzungen bleiben oder wäre vielleicht Übersetzungen von Tolkiens Werken besser? Oder wäre doch die Spezialisierung und Beschränkung auf Übersetzungen des Der Herr der Ringe besser? Wie sollte der Aufbau und die Gliederung aussehen? Denn es ist ja wirklich nur möglich weitläufig zu den Übersetzungen zu schreiben, die sich auch wirklich im Diskurs der Öffentlichkeit oder mit Tolkien befunden haben. Daher würde ich als Quellmaterialien Humphrey Carpenters Briefe, Hammond und Sculls A Reader's Companion (dort besonders Nomenclature of The Lord of the Rings) und Sculls und Hammonds empfehlenswertes The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (sowohl Part I Chronology als auch Part II Reader's Guide) zu Grunde legen. Ich weiß, dass einige Autoren auch Aufsätze zu dem Thema geschrieben haben, die allerdings in den mir leider nicht vorliegenden Schriften der Cormarë Series oder der Hither Shore erschienen sind. Gibt es ersteinmal Meinungen oder Anregungen zu dem Thema? Gruß. --Saelon 10:41, 15. Sep. 2010 (CEST)
- Es gibt ja schon Der Herr der Ringe (Übersetzungen) – und ich meine, der Artikel wäre besser dran, wenn er nicht bloß eine Liste wäre. Wenn ich den Artikel schreiben würde, würde ich mich auf HdR-Übersetzungen zu Tolkiens Lebzeiten & was er dazu meinte konzentrieren, + Krege vs. Carroux. Rainer Nagel (2004): Verschiedene Interpretationen eines Textes als Grundlage von Übersetzungsstrategien. Die »alte« und die »neue« deutsche HdR-Übersetzung. aus Hither Shore Band 1 habe ich hier, würde also mein Scherflein beitragen. (Für solche Fälle hatte ich übrigens diese Seite gedacht ... aber sie ist unübersichtlich.)
- Ich bin nicht überzeugt, dass ein Sammelartikel über Tolkien-Übersetzungen sinnvoll wäre? Ich habe den Eindruck, dass das Thema nur beim HdR so umfangreich ist, dass ein eigener Artikel lohnt, während bei den anderen Büchern ein Abschnitt im Hauptartikel ausreichend sein sollte!?!
- Eine andere Sache wären Listen von Übersetzungen, wie sie eben in Der Herr der Ringe (Übersetzungen) vorliegt. Wenn man sowas denn machen will, sollte das natürlich ein eigener Artikel sein, und kann ja im Grunde für jedes Buch angelegt werden. Vielleicht sollten wir uns da an der Wikipedia orientieren, wo reine Listen-Artikel immer auch »Liste der ...« heißen.
- Grüße, Flammifer 02:11, 16. Sep. 2010 (CEST)
OK, also das Augenmerk doch eher auf die HdR-Übersetzungen, das ist eine gute Lösung! Ich denke mir eine Art Einleitung, wie Tolkien überhaupt zu den Übersetzungen stand, wie er sich beispielsweise in Briefe über die Übersetzungen seines Wortes Hobbits, als Hompen oder Hobbel aufregt und auch das Thema der Ortsnamen im Auenland thematisiert, natürlich mit Bezugnahme zur Nomenclature of The Lord of the Rings. Dann können ja in Mini-Abschnitten die Übersetzungen thematisiert werden, die wirklich von Belang sind und zu denen es überhaupt genug zu sagen gibt, der Verweis auf die Liste kann ja direkt am Anfang oder am Artikelende untergebracht werden. Im Abschnitt über die deutsche Übersetzung wäre es natürlich wichtig mit einigen Unwahrheiten aufzuräumen, die zum Beispiel in der deutschen Wikipedia verbreitet werden, denn klar ist zum Beispiel, dass Tolkien selber niemals Elben als Übersetzung für elves vorschlug, zumindest ist das aus keiner veröffentlichten Schrift zu entnehmen (die Korrespondenz mit Carroux mal außen vor). Er hätte wohl Alp oder Alb bevorzugt, weil es auch dem englischen Wort oaf näher gekommen wäre. Elb an sich ist eine Entwicklung von Jacob Grimm im deutschen Wörterbuch. Daneben versuchte sich bereits 1966 eine namentlich unbekannte Übersetzerin mit einer Übertragung des HdR ins Deutsche, das Ergebnis war allerdings, dass Tolkien von den Leseproben enttäuscht war und schrieb, dass er bezweifle, dass die Übersetzerin auch nur überhaupt eine Ahnung von modernem Deutsch habe [...]. Also ich denke, zur deutschen können wir einiges zusammentragen, aber ich bin skeptisch, ob der Artikel dann nicht zu einseitig wird, ein Riesenabschnitt zur deutschen Übersetzung und kleine Abschnitte für die anderen... Allerdings wäre es zu engstirnig, der deutschen Übersetzung allein einen ganzen Artikel zu witwen, also müsste genau abgewägt werden, was hier reinpasst und was nicht. Hier mal ein Grundgerüst einer möglichen Einleitung, die natürlich noch nicht perfekt ist:
J. R. R. Tolkien war niemals gegen die Übersetzung seiner Werke abgeneigt und war sich bewusst darüber, dass vor allem sein größtes Werk The Lord oft he Rings die Übersetzer einiges an Arbeit kosten würde. Was Tolkien jedoch mehrfach erzürnte war, der sehr freie Umgang der Übersetzer mit den von ihm erdachten Namen, seiner private Nomenklatur, wie er es nannte. So hatte er sich bereits bei den Übersetzungen des Hobbit darüber geärgert, dass man das Wort Hobbit tatsächlich der Sprache, in die übersetzt wurde angeglichen hatte: So handelte die schwedische Übersetzung von 1947 nicht mehr von einem Hobbit sondern von einem Hompen, im niederländischen sollte Hobbel verwendet werden und die portugiesische Hobbit-Ausgabe enthielt die Bezeichnung Gnomo. Er räumte ein, dass dwarves, trolls und elves nur moderne Äquivalente seien und demnach übersetzt werden könnten, aber als Linguist und Sprachwissenschaftler war es für ihn unverständlich, dass viele der Übersetzer nur sehr wenig Feingefühl bewiesen und offensichtliche Besonderheiten oder Neuprägungen in seinen Texten nicht als solche zu erkennen schienen.
Tolkien stellte mehrfach klar, dass sein Shire im Hobbit und dem Lord of the Rings zwar im Grunde Fiktion sei, aber dennoch eine Parodie auf das ländliche England sei und daher auch seine Toponymie, die voller Anspielungen steckte, behalten sollte. Änderungen der Namen oder Kürzungen im Text würde er als Autor nicht dulden, sollten diese ohne Absprache mit ihm stattfinden. So stand Tolkien später unter anderem mit dem schwedischen, dem niederländischen, dem polnischen und dem deutschen Übersetzer des Lord oft he Rings in brieflichem Kontakt, was ihn neben seiner alltäglichen Arbeit als Dozent und Professor viel Mühe und Zeit kostete.
Später wurde Tolkien in der Beziehung Übersetzungen etwas nachsichtiger, nachdem ihm die konkreten Probleme durch die Korrespondenzen bewusst geworden waren. Tolkien beschloss in der Folge den Übersetzern in Zukunft eine von ihm zusammengestellte Nomenklatur zu den wichtigsten Namen zur Verfügung zu stellen, damit von vorne herein Fehlübersetzungen der Namen oder falsche Interpretationen der Begrifflichkeiten vermieden werden könnten. Er ließ sie 1967 über den Verlag Allen & Unwin, an alle Verlage schicken, die gerade den Lord of the Rings übersetzten.Tolkien hielt in seinem Arbeitszimmer in der Sanfield Road in Oxford immer Platz für neue Übersetzungen seiner Werke frei.
Gruß. --Saelon 09:44, 16. Sep. 2010 (CEST)
EDIT: Ich wäre generell dafür, dass der geplante Artikel, dann nach Der Herr der Ringe (Übersetzungen) wandert, die Liste nach Liste der Der Herr der Ringe-Übersetzungen verschoben wird und der Artikel Übersetzungen hier gelöscht wird.
- Wäre auch dafür. Gruß --Húrin Thalion 12:14, 19. Sep. 2010 (CEST)