Minhiriath
Minhiriath (Sindarin für ‚Zwischen den Flüssen‘) ist im Legendarium ein Gebiet in Eriador.
Geographie
Minhiriath lag zwischen den beiden Flüssen Baranduin und der Südgrenze Eriadors dem Gwathló. Die Region wurde im Südwesten von den Ufern des Belegaer begrenzt. Der Grünweg führte, von Breeland kommend durch Minhiriath, um bei den Ruinen von Tharbad den Gwathló gen Südosten zu queren.
Beschreibung
Minhiriath war bis in das Zweite Zeitalter ein dicht bewaldetes Land. Im achten Jahrhundert begann jedoch, durch den númenórischen Thronerben Aldarion, die schonungslose Rodung der großen Wälder. Er erbaute am Südwestende Minhiriaths den Schiffshafen Lond Daer, der nicht nur als Werft sondern auch als Umschlagplatz für das geschlagene Holz diente.
Die primitiven Ureinwohner Minhiriaths, Nachfahren von Edain aus dem Hause Haleth, waren zu Beginn den Neuankömmlingen nicht feindlich gesinnt, lehnten sich jedoch bald schon gegen die Zerstörung ihrer Heimat auf. Übergriffe und Zerstörungen der Holzlager, scheiterten durch die kriegerische Überlegenheit der Númenórer. Das Volk von Minhiriath wurde immer weiter zurückgedrängt und viele flohen schließlich in die dunklen Wälder auf dem Kap von Eryn Vorn.
In Sauron, der um 1695 Z. Z. nach Eriador eindrang, erhofften sich die letzten verbleibenden Ureinwohner einen Verbündeten gegen die Menschen des Meeres. Sie halfen Saurons Heeren als Spione und dienten ihnen als Führer durch das ihnen unbekannte Gebiet. Doch letztendlich wurde ihre Hoffnung enttäuscht, denn Sauron, in seinem Krieg gegen die Númenórer und die Elben Lindons, brannte weitere Teile des versehrten Landes nieder, bis er 1701 Z. Z. aus Eriador vertrieben werden konnte.
Die Ebenen beiderseits des ehemals von Baumkronen überschatteten Gwathló waren danach nur noch Ödland.
3320 Z. Z. wurde Minhiriath nominell ein Teil des neu begründeten Königreiches Arnor. Erste Dúnedain siedelten in dieser Zeit dort. Nach dem Zerfall des Nordkönigreichs in drei Kleinkönigreiche, gehörte Minhiriath ab 861 D. Z. zum Reich Cardolan. Der Hexenkönig, der sein Reich Angmar weit im Norden errichtet hatte, eroberte nach langen Gefechten 1409 D. Z. Cardolan und die überlebenden Bewohner flohen nach Norden in den Alten Wald und zu den Hügelgräberhöhen. Die letzten Bewohner des Gebietes, raffte die Große Pest 1636 D. Z. dahin. Nach diesen verheerenden Geschehnissen lebte jedoch in den verbliebenen Waldgebieten Minhiriaths noch ein kleines, verlassenes Volk von Jägern.
2912 D. Z. wurde Minhiriath, nach dem Grausamen Winter, durch starke Fluten Schmelzwasser vom Nebelgebirge, erneut verwüstet.
Zur Zeit des Ringkrieges war Minhiriath trotz allem in weiten Teilen noch oder wieder bewaldet.
Minhiriath wurde nach der Wiedererrichtung des Nördlichen Königreichs im Wiedervereinigten Königreich vermutlich neu begründet.
„ | [Gandalf] »[...] Die Einöden werden mit der Zeit keine Einöden mehr sein, Leute werden dort wohnen und Felder haben, wo einst Wildnis war.« | “ |
—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Sechstes Buch, Siebtes Kapitel: Auf der Heimfahrt. |
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Sechstes Buch, Siebtes Kapitel: Auf der Heimfahrt.
- Anhang A (I.), 3. Eriador, Arnor und Isildurs Erben.
- Anhang B, Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande).
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- Teil II, IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien,
- Anhang D: Der Hafen von Lond Daer.
- Teil II, IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien,
- J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- Part II, Late Writings, X Of Dwarves and Men.