Postzustellung im Auenland

Aus Ardapedia

Die Postzustellung im Auenland (Original Messenger Service) ist eine wichtige Einrichtung der Hobbits im Auenland, um miteinander zu kommunizieren.

Beschreibung

Die Postzustellung galt im Auenland als einer der wichtigsten öffentlichen Dienste. Es war die Pflicht des Bürgermeisters, das Amt des Postmeisters auszufüllen. Ihm unterstand der Botendienst.

Die Hobbits, die des Schreibens mächtig waren, schrieben rund um die Uhr an alle ihre Freunde und auch an einige Verwandte, die weiter als einen längeren Spaziergang entfernt wohnten. Im Auenland gab es mehr Briefboten als Wachen.[1]

Das Postsystem im Auenland hatte Ähnlichkeiten mit der englischen Royal Mail im 20. Jahrhundert. Es wird erwähnt, dass Bilbo Morgenbriefe las. Das lässt darauf schließen, dass die Post zweimal am Tag zugestellt wurde.[2][3]

Im Auenland gab es Postämter, die für die Post zuständig waren. Bekannt ist, dass es ein Postamt in Hobbingen und eines in Wasserau gab. Die Erwähnung der Südviertel-Post in einem nicht veröffentlichten Epilog lässt darauf schließen, dass es einzelne Zuständigkeitsbereiche gab und dass es auch außerhalb des Auenlandes ein Postsystem gab, das an das Postwesen der Hobbits angebunden war. Da der Bürgermeister von Michelbinge als Postmeister galt, könnte es sein, dass sich das Hauptpostamt in Michelbinge befand.[4][5]

Die Auslieferungen der Post wurden von den Postboten zu Fuß erledigt. Es könnte sein, dass bei längeren Strecken auch Ponys zum Einsatz kamen.

Postschnelldienst

Der Postschnelldienst (Original Quick Post service) war wohl eine besonders schnelle Art der Postzustellung. Lotho Sackheim-Beutlin nutzte schnelle Boten, als er das Auenland unter seine Herrschaft bringen wollte. Er wies seine Landbüttel an Informationen an, ihn weiterzuleiten.[6]

Postzustellung in der Erzählung

Als Bilbo Beutlin im April 2941 D. Z. (1341 A. Z.) vor seiner Höhle saß und er Gandalf, der ihn in ein Gespräch verwickelt hatte, loswerden wollte, widmete er sich seinen Morgenbriefen.[2]

Als Bilbo zu seinem Abschiedsfest eingeladen hatte, stapelte sich im Postamt von Wasserau und Hobbingen bergeweise Post. Bilbo hatte viele Einladungen verschickt. (Laut Sam, dem Sohn seines Gärtners Hamfast Gamdschie, waren „alle“ eingeladen.) Im Postamt von Wasserau wussten sie nicht mehr, wo vorne und hinten war, und da jeder Einladung auch eine Antwort folgte, wurden freiwillige Hilfspostboten gesucht.[4]

Bilbo pflegte das Briefeschreiben. An zwei Zetteln, die an seinen Abschiedsgeschenken angebracht waren, fanden sich Hinweise auf Adressaten. Milo Lochner, der niemals Briefe beantwortet hatte, hinterließ er eine goldene Feder und ein Tintenfass mit der Bemerkung: „In der Hoffnung, dass es nützlich sein wird, von B. B.“ Seiner Cousine zweiten Grades, Dora Beutlin, die Bilbo über eine lange Zeit gute Ratschläge geschrieben hatte, hinterließ er einen großen Papierkorb mit der Bemerkung: „Zur Erinnerung an eine LANGE Korrespondenz in Liebe von Bilbo.“[4][7]

Manchmal, wenn ein lieber Freund nicht zu einem Geburtstagsfest kommen konnte, wurde ihm eine symbolische Einladung mit einem kleinen Geschenk zugesandt. In diesem Fall war das Geschenk immer etwas zu essen oder zu trinken, das darauf hindeutete, eine Kostprobe des Festessens zu sein.[8]

In dem unveröffentlichten Epilog erzählte J. R. R. Tolkien, dass Samweis Gamdschie einen Brief von König Elessar erhalten hatte. Dieser war von der Südviertel-Post zugestellt worden.[5]

Quellen

  1. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux. Klett-Cotta, Stuttgart 2019. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest, S. 51
  2. 2,0 2,1 J. R. R. Tolkien: The Hobbit. Erstes Kapitel: An Unexpected Party
  3. Second post to be ditched, BBC News, abgerufen am 12. Dezember 2025.
  4. 4,0 4,1 4,2 J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch I, Erstes Kapitel: Ein lang erwartetes Fest
  5. 5,0 5,1 J. R. R. Tolkien, Christopher Tolkien (ed.): The History of Middle-earth Vol. IX Sauron Defeated. Part One: The End of the Third Age, Kapitel XI: The Epilogue, S. 117
  6. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Buch VI, Achtes Kapitel: Die Befreiung des Auenlandes
  7. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang C, Ahnentafeln: Beutlin von Hobbingen
  8. J. R. R. Tolkien, Humphrey Carpenter (ed.): The Letters of J.R.R. Tolkien. Letter 214: An A. C. Nunn (Entwurf)