Richard MacGillivray Dawkins

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Richard MacGillivray Dawkins (* 24. Oktober 1870 in Surbiton, Surrey; † 4. Mai 1955 in Oxford) ) war ein bedeutender Archäologe (1902-1914). [1][2][3] "'...Er entdeckte gerne seltene Wörter und genoss alle Variationen von Dialekten ...'". Neben griechischen Dialekten war er mit Sanskrit, Italienisch, Deutsch, Irisch, Finnisch und Isländisch vertraut.[4]


Biographisches

Bildung und frühes Leben

Dawkins’ Eltern waren Richard Dawkins (1828–1896), ein Offizier der Royal Navy, und Mary Louisa MacGillivray. Nach dem Besuch der Totnes Grammar School und des Marlborough College begann Dawkins ein Studium der Elektrotechnik am King’s College London, gab es aber nach zwei Jahren wieder auf, um bei den Arc Works des Colonel R.E.B. Crompton in Chelmsford zu arbeiten. Diese Stelle gab er angesichts des Erbes, das er mit dem Tod seiner Eltern 1896/1897 erhalten hatte, auf und studierte von 1898 an Classics am Emmanuel College der Universität Cambridge. Mit dem Abschluss des Studiums 1902 wurde ihm eine Craven Scholarship für einen Studienaufenthalt an der British School at Athens von einem Jahr verliehen. [5] Dawkins war von 1920 bis 1939 der erste Inhaber der Bywater and Sotheby Professur für byzantinische und neugriechische Sprache und Literatur in Oxford. In seiner ersten Anstellung als Archäologe führte er Ausgrabungen an verschiedenen Stätten in Griechenland durch, insbesondere am Heiligtum der Artemis Orthia in Sparta und in der minoischen Stadt Palaikastro im Osten Kretas. Sein langer Aufenthalt an der British School in Athen, deren Direktor er von 1906 bis 1914 war, brachte ihn in Kontakt mit dem nachklassischen Griechenland, und er wurde bald zu einem historischen Linguisten und Dialektologen der griechischen Sprache in ihren mittelalterlichen und modernen Phasen. Sein bedeutendster Beitrag auf diesem Gebiet war seine zeitgemäße Studie über die kappadokischen Dialekte des Neugriechischen. Zeitgemäß deshalb, weil die Sprecher dieser Dialekte innerhalb eines Jahrzehnts nach der Veröffentlichung der Studie aus ihrer Heimat vertrieben und in verschiedenen Teilen Griechenlands neu angesiedelt wurden. Durch die Sammlung von Volksmärchen als Material für linguistische Studien begann er sich allmählich für moderne Dialekte zu interessieren.[6]

Berufliche Stationen

  • 1900 bis 1940: Feldforschung in allen Ecken des griechischen Territoriums und des Hellenismus (vor allem im Dodekanes, in Kappadokien, Pontus, Zypern, im griechischsprachigen Süditalien) und im gesamten Mittelmeerraum (Südeuropa, Nordafrika, Nahost, Kleinasien)[7]
  • 1906 bis 1914 war er Direktor der British School at Athens.[8]
  • 1904 bis 1910 zugleich Fellow des Emmanuel College ohne Residenzpflicht.[9]
  • 1920 - 1939: Linguist der neugriechischen Dialekte und Idiome, ein Professor für byzantinische und neugriechische Sprache und Literatur in Oxford[10]
  • 1939: Ruhestand
  • 1939-1955: anerkannter Forscher und Gelehrter der neugriechischen Volkskultur und Erforschung der griechischen Märchen. Seine späte Beschäftigung mit dem Volksmärchen als solchem war das Ergebnis langjähriger Feldforschungen. [11]

Publikationen (Auswahl)

  • Studie über die kappadokischen Dialekte des Neugriechischen [12]
  • Modern Greek in Asia Minor. A study of the dialects of Silli, Cappadocia and Phárasa. Cambridge University Press, Cambridge 1916, (Digitalisat).
  • mit Robert C. Bosanquet: The unpublished objects from the Palaikastro excavations 1902–1906 (= The Society for the Promotion of Hellenic Studies. Supplementary Paper. 1, ISSN 0143-6562). Macmillan, London 1923.
  • als Herausgeber: The sanctuary of Artemis Orthia at Sparta (= The Society for the Promotion of Hellenic Studies. Supplementary Paper. 5). Excavated and described by members of the British School at Athens. 1906–1910. Macmillan, London 1929.
  • als Übersetzer und Herausgeber: Leontius Machairas: Recital concerning the sweet land of Cyprus entitled „Chronicle“. Edited with a translation and notes. 2 Bände. Clarendon Press, Oxford 1932.
  • Norman Douglas (= The Lungarno Series. 11, ZDB-ID 3119861-2). G. Orioli, Florenz 1933, (Enlarged and revised edition. Rupert Hart-Davies, London 1952).
  • The Monks of Athos. Allen & Unwin, London 1936.
  • The Nature of the Cypriot Chronicle of Leontios Makhairas (= The Taylorian Lecture. 1945, ISSN 0268-0483). Clarendon Press, Oxford 1945.
  • als Übersetzer und Herausgeber: Forty-five Stories from the Dodekanese. Edited and translated from the Mss. of Jacob Zarraftis. Cambridge University Press, Cambridge 1950.
  • Veröffentlichungen von Fünfundvierzig Geschichten aus dem Dodekanes (1950) [13][14]
  • Modern Greek Folktales. Chosen and translated. Clarendon Press, Oxford 1953.</ref>https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608</ref>[15]
  • Lehrbücher, die für ein geographisches Gebiet bzw. ein Volk repräsentativ sind[16]

Dawkins und Tolkien

Der Professor für Byzantinisches Griechisch war Mitglied von Tolkiens informellem Lesekreis, den Kolbitar, und wie Tolkien und Frederick Maurice Powicke Mitglied der Oxford Dante Society. Außerdem arbeitete er mit Tolkien im Komitee für Vergleichende Philologie zusammen.[17][18] (siehe Inklings, S. 27).

Dawkins in den Tolkien Briefen

Tolkien erwähnt den Dawkins im Brief 17 zwar nicht namentlich, aber in seiner Funktion als Professor für Byzantinisches Griechisch, der eine Kopie des Hobbits erworben hat.

Links

Quellen


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  1. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  4. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 296
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  6. https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9781315236063-26/dawkins-byzantium-robin-cormack-elizabeth-jeffreys
  7. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  9. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  10. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  11. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  12. https://www.taylorfrancis.com/chapters/mono/10.4324/9781315236063-26/dawkins-byzantium-robin-cormack-elizabeth-jeffreys
  13. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  14. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  15. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_MacGillivray_Dawkins
  16. https://www.didaktorika.gr/eadd/handle/10442/49608
  17. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 162, 306
  18. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 297