Sieben Tore von Gondolin
Die sieben Tore von Gondolin befanden sich in der Orfalch Echor und schützen den Zugang zu Gondolin.
Zeitangabe
- erbaut zwischen 64 E. Z. (J. S.) und 116 E. Z. (J. S.)
- siebtes Tor 471 E. Z. (J. S.) erbaut
- wahrscheinlich 510 E. Z. (J. S.) zerstört
Beschreibung
Um das Tal von Tumladen und die Stadt Gondolin erreichen zu können, musste man zuerst das Bett des Trockenen Flusses finden und dann die Orfalch Echor durchqueren. Diese tiefe Schlucht wurde von sieben Toren versperrt.
Das erste Tor
Das sogenannte Tor aus Holz war ein Fallgatter. Es stand zwischen zwei in den Fels gehauenen Säulen und bestand aus gekreuzten Holzstäben, die mit Eisennägeln beschlagen waren. Als Tuor mit Voronwe nach Gondolin kam, war Elemmakil der Hüter des ersten Tores.
Das zweite Tor
Das zweite Tor, das Tor aus Stein, befand sich etwa eine halbe Meile steilen Weges hinter dem ersten Tor. Hier war das Tal durch eine große Mauer versperrt, welche von zwei Türmen flankiert wurde. Das Tor bestand aus einem gewaltigen Steinblock, der den Weg versperrte. Allerdings konnte man das Steintor mit einem leichten Schlag um eine Achse drehen, um so vorbei zu kommen. Die "zahlreichen" (Nachrichten aus Mittelerde) Wachen des zweiten Tores waren graugekleidet.
Das dritte Tor
Das dritte Tor, das Tor aus Bronze, war von einer noch höheren und stärkeren Mauer umgeben als die vorherigen Tore. Das Tor selber setzte sich aus zwei mit Schilden und Bronzetafeln behangenen Torflügeln zusammen. Auf der Mauer befanden sich drei Türme, welche mit Kupfer überdacht waren. Die Wachen, welche noch zahlreicher waren als beim zweiten Tor, waren größtenteils Grauelben aus Nevrast und mit Äxten bewaffnet.
Das vierte Tor
Das vierte Tor, das Tor aus Schmiedeeisen, war von hohen, dunklen Mauern umgeben. Das Tor bestand aus drei Türgittern, und sah so aus als würde man "durch die Stämme und Äste unvergänglicher Bäume in den fahlen Glanz des Mondes" blicken (Nachrichten aus Mittelerde). Über der Mauer erhoben sich vier Türme und zwischen den inneren Türmen war ein aus Eisen geschmiedetes Bildnis von Thorondor angebracht. Die "Eisernen Wachen" (Nachrichten aus Mittelerde) hatten schwarze Panzer, Mäntel und Schilde. Die Gesichter wurden von Visiren in Form eines Adlerschnabels verdeckt.
Das fünfte Tor
Das fünfte Tor, das Tor aus Silber, war von einer breiten niedrigen Marmor Mauer umgeben. Die Brustwehr war ein silbriges Gatter zwischen fünf großen Marmorkugeln. Das Tor war dem Mond nachgebildet und hatte die Form eines dreigeteilten Kreises. Zudem war es mit Perlen aus Nevrast verziert. Über dem Tor, auf der mittlersten Marmoskugel, war ein aus Silber und Malachit gebildetes Bildnis von Telperion. Die weißen Blüten waren mit weißen Perlen geschmückt. Das Tor wurde von etwa 200 Bogenschützen bewacht, die silberne Panzer und Helme mit weißen Kämmen trugen.
Das sechste Tor
Das sechste Tor, das Tor aus Gold, war durch eine lange, breite, gerade Straße mit dem fünften Tor verbunden. Der Aufbau der Mauer war dem fünften Tor sehr ähnlich, doch bestand die Mauer aus gelben Marmor und die Brustwehr, sowie die diesmal sechs Kugeln, waren aus rotem Gold. In der Mitte thronte über dem Tor auf einer goldenen Pyramide ein Bild von Laurelin. Das Tor war mit sonnenähnlichen, goldenen Scheiben geschmückt. Etwa 300 Bogenschützen mit "langen Bögen" (Nachrichten aus Mittelerde) bewachten dieses Tor. Die Panzer waren vergoldet, auf den Helmen waren rote Federn und ihre Schilde waren "flammend rot" (Nachrichten aus Mittelerde).
Das siebte Tor
Das siebte Tor, das Tor aus Stahl oder auch das große Tor, wurde nicht wie die anderen Tore vor der Nirnaeth Arnoediad gebaut, sondern erst danach unter der Leitung von Maeglin. Eine Mauer gab es hier nicht. Vielmehr standen an den Seiten zwei sehr hohe, vielfenstrige Türme. Zwischen den Türmen befand sich ein stählener Zaun. Dort standen sieben große Säulen, die sich, nach oben hin, von der Größe eines starken Baumes zu der Größe einer Nadel zuspitzten. Zwischen diesen sieben Säulen waren sieben Querstreben. Jeder Zwischenraum hatte 77 aufrecht stehende Stahlstäbe, die am oberen Ende wie die Blätter von Speeren geformt waren. Wenn man den Zaun berührte, begann er wie eine vielsaitige Harfe zu erklingen. Über der mittleren Säule prangte eine Nachbildung von Turgons diamantbesetzter Krone. Der Zaun, der kein Tor erkennen ließ, konnte durch eine Tür in der mittleren Säule betreten werden. Der Hüter des großen Tores war Ecthelion. Zu beiden Seiten hinter dem Tor lagen die Heere Gondolins.
Quellen
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, herausgegeben von Christopher Tolkien
Teil Eins: Das Erste Zeitalter I. Von Tuor und seine Ankunft in Gondolin.