Tar-Elmar
Tar-Elmar ist eine unvollendete Geschichte Tolkiens, die dieser vor 1955 begann und die Christopher Tolkien in The Peoples of Middle-earth veröffentlichte.
Idee der Geschichte
Tar-Elmar beschreibt die Kolonisation der Numenorer im Zweiten Zeitalter aus der Perspektive der Wilden Menschen. Die nur 16 Seiten lange Geschichte beschreibt das Zusammentreffen des gleichnamigen Protagonisten mit den Numenorern, die per Schiff ankommen.
Geographische und zeitliche Einordnung
Wann und wo genau diese Geschichte einzuordnen ist, wusste auch Tolkien noch nicht sicher und auch Christopher konnte es nicht entschlüsseln. Tolkien hat seine Überlegungen nur als Fragen aufgeschrieben, die darauf hinweisen, dass er überlegte die Geschichte während der Zeit Saurons auf Númenor anzusiedeln, also nach 3260 Z.Z. Die Geographie ist noch unklarer. Die Geschichte spielt in "Agar" in der Nähe einer ungenannten Küste. Tolkien überlegte die Geschichte, die auf keine der Orte direkt hinweist, in Rhovanion, am Anduin, in Wilderland (ein Teil Rhovanions) oder am Meer von Rhûn anzusiedeln. Er nennt die Furten des Isen als möglichen Ort in einer Klammer im Text und nicht, wie die anderen, am Ende des Textes. Allerdings ist dadurch nicht gesagt, dass dieser Ort wahrscheinlicher ist, da auch er nur als Frage formuliert wird.
Ablauf der Geschichte
Zu Anfang beschreibt Tolkien den Vater des Protagonisten Hazard Longbeard (Bartlänge ca. 1,50m), der über sein Leben nachdenkt. Vor nicht näher beschriebener Zeit hat sein Vater zusammen mit seinem Volk (die anscheinend die ursprünglichen Einwohner des Landes vertrieben haben) die Numenorer (auch "böse Menschen") überfallen und Gefangene genommen. Eine dieses war Hazards spätere Frau und Mutter Tar-Elmars. Die Menschen Agars dienen Sauron, den sie König, mit den Beinamen "Nördlich", "Groß", "Vierter" und "Böse", nennen. Von dieser Dienerschaft kommt auch die gemeinsame Angst vor der Dunkelheit, da diese die Zeit des Königs sei. Von dieser Dunkelheit rührt der Schrecken her, den Tar-Elmar und Hazard empfinden, als sie Schiffe mit weißen und eines mit einem nachtschwarzen Segel am Horizont erblicken. Die beiden informieren daraufhin den, ihnen nicht wohlgesonnenen, Häuptling Mogru, um ihnen vor den Schiffen der "Go-hilleg" zu warnen. Nachdem sie diesen von deren Existenz überzeugen konnten, schickt dieser Tar-Elmar zum Spionieren zu den Schiffen, eindeutig mit der Absicht, dass dieser dabei umkommt. Tar-Elmar geht tatsächlich und trifft in der Abendsonne auf die Numenorer, die ihn wegen des Lichts zunächst für einenEldar halten, bis sie seine Stimme hören. Allerdings erkennt der Kapitän der Numenorer seine Abstammung und als Tar-Elmar ihre Stimmen hört, entdeckt er auch das Adûnaïsch in sich wieder. Er erfährt nur wenig über ihre Pläne, nur, dass sie die "bösen Menschen" vertreiben wollen, um das Land zu nutzen, um Sauron unter Druck zu setzten. Tolkien überlegt aber, dass dies zu Saurons Zeit in Numenor unter Ar-Pharazôn stattfindet, dann wären die Absichten sicherlich andere. Am Ende des Textes klären die Numenorer Tar-Elmar über die Bedeutung der schwarzen Segel auf, die sie Hinterund für die Serne Elbereths verwenden. Als die Numenorer ankündigen alle Menschen der Dunkelheit in den Hügeln von Agar zu vertreiben oder zu töten, bietet Tar-Elmar sich als Geisel an
Quellen
The Peoples of Middle-earth, von J.R.R Tolkien, herausgegeben von Christopher Tolkien. Part Four "Unnfinished Tales" XVII "Tar Elmar", 2015 bei Harper Collins.