Hrólfr Kraki

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Hrólfr Kraki war ein historisch nicht gesicherter König der dänischen Frühzeit (frühes 6. Jahrhundert). Der Beiname Kraki rührt vom dänischen krage (= ein abgeästeter, als Leiter benutzter Baumstamm) her, eine Anspielung auf seine kräftige Gestalt. Er ist Protagonist in isländischen und dänischen Heldensagen des 12. und des 13. Jahrhunderts, ebenso erscheint er im Beowulf, in Widsith, in der Gesta Danorum des Saxo Grammaticus, dem Skáldskaparmál des Snorri Sturluson, Chronicon Lethrense (Chronik von Lejre/Leire) einem kurzen dänischen, in Latein verfassten We

Weitere Namen

  • Rolf Krake,
  • Hrólfr Kraki
  • Hroðulf,
  • Rolfo
  • Roluo
  • Rolf Krage

Hrólfs saga kraka

Die Hrólfs saga kraka oder auch mit der Zufügung ok kappa hans („Die Saga von Hrolf Kraki und seinen Kämpen“) ist eine größere isländische Fornaldar saga (Vorzeitsaga), die im 14. oder 15. Jahrhundert verfasst wurde. [1]

Inhaltlich werden in der Saga Stoffe aufgegriffen, die das eisenzeitliche dänische Herrschergeschlecht der Skjöldungen (Skyldinge) behandeln und an der Figur des namensgebenden Protagonisten Hrólf kraki fokussiert werden. Historischer Wert wird der Saga jedoch kaum beigemessen, es werden vielmehr unterschiedliche Elemente und Stoffe aus der Heldensage und Heldendichtung und aus Volksmärchen kompiliert, zum Teil aus älteren Quellen wie aus Snorris Prosa-Edda. Weitere Quellen für die Hrólfs saga waren die Ynglingasaga und die Gesta Danorum des Saxo Grammaticus. Die Forschung geht daher auf Grund der jungen und stark überarbeiteten Form der Saga davon aus, dass zu dieser Zeit des ersten Viertels des 13. Jahrhunderts (Snorri) bereits eine mündliche Urform der Hrólfs saga existierte, deren Elemente und Stoffe vielleicht sogar auf die verlorene, nur in kleinen Fragmenten und Zitaten erhaltene ältere Skjöldunga Saga zurückgeht.[2]

Die Saga ist im Wesentlichen in 44 Manuskripten überliefert, von denen keines vor dem 17. Jahrhundert verfasst wurde. Haupthandschriften sind die Signaturen der Arnamagnæanske Håndskriftsamling AM 9 fol., AM 11 fol. und AM 285, 4to. Im Kloster Möðruvellir auf Island existierte jedoch eine Version aus dem Jahr 1461, so dass angenommen werden kann, dass die späteren Versionen auf früheren Erzählungen beruhen. [3]

Die Saga von Hrolf Kraki

Die Saga von Hrolf Kraki ist eine Ausgabe der altnordischen Hrólfs saga kraka, die erstmals 1933 veröffentlicht wurde. Sie wurde von Stella M. Mills, einer Schülerin von J.R.R. Tolkien, übersetzt und das Buch wurde E.V. Gordon, Tolkien und C.T. Onions gewidmet.

Tolkien schreibt in seinem Brief 7 an William Alexander Craigie: "Obwohl an der Universität Leed in der B.A.-Phase eher ein Spezialthema als eine Dissertation gefördert wird, sind in letzter Zeit einige interessante Dissertationen vorgelegt worden: insbesondere eine Studie über die Ortsnamen von Richmondshire und eine Übersetzung der Saga von Hrolfr Kraki, die beide wahrscheinlich veröffentlicht werden."

Von den Verlegern: Stella Marie Mills (1903-1989) wurde in Leeds geboren und wuchs dort auf. Sie studierte an der Universität von Leeds bei J. R. R. Tolkien und seinem engen Freund und Kollegen E. V. Gordon und schloss 1924 ihr Studium der Anglistik mit Auszeichnung ab. Tolkien verhalf ihr zu einer Anstellung beim Oxford English Dictionary unter C.T. Onions, und später unterrichtete sie an der St. Joseph's Catholic Primary School in Oxford und am Catholic Teacher Training College, Maria Assumpta, in Kensington. Ihre einzige Veröffentlichung war ihre in Leeds unter Gordons Aufsicht fertiggestellte Übersetzung der Saga von Hrolf Kraki aus dem Altnordischen, die ursprünglich 1933 erschien und Gordon, Tolkien und Onions gewidmet war. Tolkiens Vertrautheit mit der Saga von Hrolf Kraki zeigt sich in bestimmten Aspekten des Hobbit, insbesondere in der Figur des Gestaltwandlers Beorn, zu dessen literarischen Vorläufern aus dieser Saga Bothvar Bjarki (der „kleine Bär“) und sein Vater Bjorn gehören, die sich in Bären verwandeln. Stella Mills wurde eine lebenslange Freundin der Familie Tolkien, und diese Freundschaft wird in diesem Nachdruck der Saga von Hrolf Kraki in einer Erinnerung von Priscilla Tolkien gewürdigt.[4]

Im Jahr 2012 wurde das Buch vom Verlag Douglas A. Anderson Nodens Books mit einem neuen Vorwort von Priscilla Tolkien neu aufgelegt.

Sellic Spell [5]

Sellic Spell (alt-englisch für „wundersame/ungewöhnliche Geschichte“) ist eine Kurzgeschichte von J.R.R. Tolkien. Sie hat die Form eines Volksmärchens in modernem Englisch, das sich sowohl an Beowulf (Gedicht) als auch an die nordische Hrólfs saga kraka anlehnt, und folgt der Handlung von Beowulf bis zur Ermordung von Grendels Mutter. Das Manuskript befindet sich im Besitz der Bodleian Library. Sellic Spell wurde von Christopher Tolkien herausgegeben und 2014 als Teil von Beowulf: A Translation and Commentary, zusammen mit Sellic Spell.

Hrólfr Kraki in den Tolkien Briefen

Kraki wird im Brief 7 erwähnt.

Links

Quellen


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