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Er betont die soziale Bedeutung von Jubiläen. Dann beschreibt er auf mehreren Seiten ihre Entwicklung, ihre Inhalte, ihre Bräuche und Traditionen, ihre Tücken und Unmöglichkeiten. Er erläutert dies anhand von Beispielen, z.B. an Déago, der ein Verwandter von Sméagol ist und deshalb bereits ein traditionelles Geschenk überreicht hat, bevor sie zum Fischen gehen. | |||
Tolkien | Tolkien geht auch auf das Thema Familienoberhaupt, die Vererbung der entsprechenden Titel und die Gesellschaftssysteme der Hobbits ein. So zeigt er beispielsweise, dass aufgrund der merkwürdigen Ereignisse um Bilbos Verschwinden und Wiederauftauchen das Familienoberhaupt der Beutlins in Frage gestellt wird. Tolkien gibt auch ein Beispiel für eine Hobbit-Matriarchin: Lalia die Große. | ||
Tolkien fügt eine Notiz bei, aus der hervorgeht, dass er diesen Brief fast vier Monate zuvor begonnen hat. Seine Frau brach sich im Garten den linken Arm und | Tolkien fügt eine Notiz bei, aus der hervorgeht, dass er diesen Brief fast vier Monate zuvor begonnen hat. Seine Frau brach sich im Garten den linken Arm, und 1958 war ein frustrierendes Jahr, das ihm keine Zeit für das Silmarillion ließ. Hier endet sein Entwurf. | ||
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Leser A.C. Nunn | Leser A.C. Nunn hat auf einen offensichtlichen Widerspruch im Herrn der Ringe hingewiesen: In "Eine lang erwartete Party" heißt es, dass Hobbits anderen an deren Geburtstag Geschenke machten, aber in "Der Schatten der Vergangenheit" sagt Gollum, dass der Eine Ring sein "Geburtstagsgeschenk" war, und seine Beschreibung, wie er ihn bekam, deutet darauf hin, dass seine Leute an ihren Geburtstagen Geschenke bekamen. Nunn fragte sich, ob (1) Sméagols Leute keine Hobbits waren, oder (2) ob sich der Brauch des Schenkens geändert hatte, oder (3) ob die Bräuche der Stoors sich von denen anderer Hobbits unterschieden, oder (4) ob der Text fehlerhaft war. Nunn bezeichnete Tolkien als "Muster an Gelehrsamkeit" und fragte ihn, ob er der Sache nachgehen könne. | ||
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Aktuelle Version vom 8. September 2023, 14:23 Uhr
Brief 214 | |
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Empfänger | A. C. Nunn |
Datum | wahrscheinlich Ende 1958 oder Anfang 1959 |
Art des Briefes | Entwurf |
Grafiken | nein |
Einordnung | nein |
Brief 214 ist ein Brief von J.R.R. Tolkien, der in J.R.R Tolkien Briefe veröffentlicht wurde. Der Brief wurde von Tolkien am wahrscheinlich Ende 1958 oder Anfang 1959 an A.C. Nunn geschrieben.
Zusammenfassung
Tolkien beschreibt viele Details der Hobbit-Bräuche und anderer Überlieferungen, die nirgendwo anders zu finden sind.
Tolkien behauptet, er sei kein Vorbild an Gelehrsamkeit, sondern nur ein "Aufzeichner", wenn es um Angelegenheiten des Dritten Zeitalters geht. Die Fehler in seinen Aufzeichnungen seien nicht auf Irrtümer zurückzuführen, sondern auf Auslassungen und unvollständige Informationen, die durch die Notwendigkeit der Komprimierung für die Erzählung der Geschichte entstanden seien. Er geht auf die von Nunn genannten Alternativen ein.
Er betont die soziale Bedeutung von Jubiläen. Dann beschreibt er auf mehreren Seiten ihre Entwicklung, ihre Inhalte, ihre Bräuche und Traditionen, ihre Tücken und Unmöglichkeiten. Er erläutert dies anhand von Beispielen, z.B. an Déago, der ein Verwandter von Sméagol ist und deshalb bereits ein traditionelles Geschenk überreicht hat, bevor sie zum Fischen gehen.
Tolkien geht auch auf das Thema Familienoberhaupt, die Vererbung der entsprechenden Titel und die Gesellschaftssysteme der Hobbits ein. So zeigt er beispielsweise, dass aufgrund der merkwürdigen Ereignisse um Bilbos Verschwinden und Wiederauftauchen das Familienoberhaupt der Beutlins in Frage gestellt wird. Tolkien gibt auch ein Beispiel für eine Hobbit-Matriarchin: Lalia die Große.
Tolkien fügt eine Notiz bei, aus der hervorgeht, dass er diesen Brief fast vier Monate zuvor begonnen hat. Seine Frau brach sich im Garten den linken Arm, und 1958 war ein frustrierendes Jahr, das ihm keine Zeit für das Silmarillion ließ. Hier endet sein Entwurf.
Weitere Informationen
Undatiert; enthält Fußnoten
Leser A.C. Nunn hat auf einen offensichtlichen Widerspruch im Herrn der Ringe hingewiesen: In "Eine lang erwartete Party" heißt es, dass Hobbits anderen an deren Geburtstag Geschenke machten, aber in "Der Schatten der Vergangenheit" sagt Gollum, dass der Eine Ring sein "Geburtstagsgeschenk" war, und seine Beschreibung, wie er ihn bekam, deutet darauf hin, dass seine Leute an ihren Geburtstagen Geschenke bekamen. Nunn fragte sich, ob (1) Sméagols Leute keine Hobbits waren, oder (2) ob sich der Brauch des Schenkens geändert hatte, oder (3) ob die Bräuche der Stoors sich von denen anderer Hobbits unterschieden, oder (4) ob der Text fehlerhaft war. Nunn bezeichnete Tolkien als "Muster an Gelehrsamkeit" und fragte ihn, ob er der Sache nachgehen könne.
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