Brief 98: Unterschied zwischen den Versionen
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Stanley Unwins älterer Sohn | Stanley Unwins älterer Sohn David hatte Leaf by Niggle gelesen, nennt es "exquisit" und schlägt vor, es zusammen mit anderen Kurzgeschichten von Tolkien zu veröffentlichen. Unwin leitete diesen Vorschlag an Tolkien weiter. | ||
Tolkien sagte, er habe mehrere imaginäre Briefe und die Hälfte eines tatsächlichen Briefes geschrieben, bevor er Unwins Notiz vom 24. Februar erhalten habe. Er wolle sich nach Rayner erkundigen und hoffe, dass Unwin gute Nachrichten von seinem Sohn habe. Die Marine schien ihren jungen Männern weniger Elend und | Tolkien sagte, er habe mehrere imaginäre Briefe und die Hälfte eines tatsächlichen Briefes geschrieben, bevor er Unwins Notiz vom 24. Februar erhalten habe. Er wolle sich nach Rayner erkundigen und hoffe, dass Unwin gute Nachrichten von seinem Sohn habe. Die Marine schien ihren jungen Männern weniger Elend und Frustration zu bringen als die R.A.F. Tolkiens Sohn Christopher hatte sich mit Chris Unwin angefreundet. Sein richtiger Name war Harold, ein Cousin zweiten Grades von Rayner. | ||
Christopher war auf der Durchreise nach England. | Christopher war auf der Durchreise nach England. Ein Mitglied seiner Gruppe war bei seinem ersten Flug ums Leben gekommen, und er war derjenige, der an der Spitze des Kurses stand. Das erklärte einen Teil seiner Unproduktivität: Sein Herz war von Angst zerfressen. Christopher war derjenige gewesen, der den ganzen fertigen Ring gelesen, geprüft und getippt hatte. | ||
Auch er war von der Anfertigung der Karten weggeschleppt worden. Tolkien hatte seine gesamte Freizeit damit "vergeudet", seinem Sohn zu schreiben. | |||
Über Leaf by Niggle sagte Tolkien, es sei das einzige Werk, das ihn keine Mühe gekostet habe. Normalerweise komponierte er mit viel Mühe und endlosem Umschreiben. Vor mehr als zwei Jahren wachte er auf und hatte "Leaf by Niggle" so gut wie fertig im Kopf. Einige Stunden später hatte er es niedergeschrieben. Davids Bemerkung erheiterte ihn, oder besser gesagt, er war überwältigt. | |||
Tolkien erklärte, Niggle sei so anders als alle seine anderen Geschichten, dass er nicht | Tolkien erklärte, Niggle sei so anders als alle seine anderen Geschichten, dass er nicht wisse, was sonst noch dazu passen würde. Er fragt ihn, ob er zusammenstellen solle, was er finden könne, und ob er ihnen die Entscheidung, was in den Band aufgenommen wird, überlassen solle. Er hatte ein oder zwei kurze Erzählungen in Versform, die bereits im Oxford Magazine erschienen waren. Wurde Farmer Giles in Betracht gezogen? Er hatte eine andere komische Erzählung halb geschrieben. | ||
Sein eigentlicher Wunsch, so Tolkien, war es, das Silmarillion zu veröffentlichen. Und dann war da noch die große Hobbit-Fortsetzung. Sie war im quantitativen Sinne groß, konnte nicht gekürzt werden und war noch nicht fertig. Drei Wochen, in denen man nichts anderes zu tun hatte, würden ausreichen, um es fertig zu stellen, aber er sah kaum eine Chance, das zu schaffen, und es war nicht die Art von Stoff, die für gelegentliche Momente geeignet war. Er würde ihnen einen Teil überlassen, um ihn zu beurteilen, aber es war so eng gestrickt, dass er alle Kapitel bei sich haben musste. Außerdem hatte er nur ein einziges Exemplar und fürchtete sich davor, es aus der Hand zu geben. Wegen der Kosten für professionelle Schreibarbeiten wollte er bis zum Ende warten. | Sein eigentlicher Wunsch, so Tolkien, war es, das Silmarillion zu veröffentlichen. Und dann war da noch die große Hobbit-Fortsetzung. Sie war im quantitativen Sinne groß, konnte nicht gekürzt werden und war noch nicht fertig. Drei Wochen, in denen man nichts anderes zu tun hatte, würden ausreichen, um es fertig zu stellen, aber er sah kaum eine Chance, das zu schaffen, und es war nicht die Art von Stoff, die für gelegentliche Momente geeignet war. Er würde ihnen einen Teil überlassen, um ihn zu beurteilen, aber es war so eng gestrickt, dass er alle Kapitel bei sich haben musste. Außerdem hatte er nur ein einziges Exemplar und fürchtete sich davor, es aus der Hand zu geben. Wegen der Kosten für professionelle Schreibarbeiten wollte er bis zum Ende warten. |
Version vom 21. Mai 2023, 20:28 Uhr
Brief 098 | |
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Empfänger | Stanley Unwin |
Datum | um den 18. März 1945 |
Ort | 20 Northmoor Road, Oxford |
Art des Briefes | ganzer Brief |
Grafiken | nein |
Einordnung | nein |
Brief 098 ist ein Brief von J.R.R. Tolkien, der in J.R.R Tolkien Briefe veröffentlicht wurde. Der Brief wurde von Tolkien am um den 18. März 1945 an Stanley Unwin geschrieben.
Zusammenfassung
Stanley Unwins älterer Sohn David hatte Leaf by Niggle gelesen, nennt es "exquisit" und schlägt vor, es zusammen mit anderen Kurzgeschichten von Tolkien zu veröffentlichen. Unwin leitete diesen Vorschlag an Tolkien weiter.
Tolkien sagte, er habe mehrere imaginäre Briefe und die Hälfte eines tatsächlichen Briefes geschrieben, bevor er Unwins Notiz vom 24. Februar erhalten habe. Er wolle sich nach Rayner erkundigen und hoffe, dass Unwin gute Nachrichten von seinem Sohn habe. Die Marine schien ihren jungen Männern weniger Elend und Frustration zu bringen als die R.A.F. Tolkiens Sohn Christopher hatte sich mit Chris Unwin angefreundet. Sein richtiger Name war Harold, ein Cousin zweiten Grades von Rayner.
Christopher war auf der Durchreise nach England. Ein Mitglied seiner Gruppe war bei seinem ersten Flug ums Leben gekommen, und er war derjenige, der an der Spitze des Kurses stand. Das erklärte einen Teil seiner Unproduktivität: Sein Herz war von Angst zerfressen. Christopher war derjenige gewesen, der den ganzen fertigen Ring gelesen, geprüft und getippt hatte. Auch er war von der Anfertigung der Karten weggeschleppt worden. Tolkien hatte seine gesamte Freizeit damit "vergeudet", seinem Sohn zu schreiben.
Über Leaf by Niggle sagte Tolkien, es sei das einzige Werk, das ihn keine Mühe gekostet habe. Normalerweise komponierte er mit viel Mühe und endlosem Umschreiben. Vor mehr als zwei Jahren wachte er auf und hatte "Leaf by Niggle" so gut wie fertig im Kopf. Einige Stunden später hatte er es niedergeschrieben. Davids Bemerkung erheiterte ihn, oder besser gesagt, er war überwältigt.
Tolkien erklärte, Niggle sei so anders als alle seine anderen Geschichten, dass er nicht wisse, was sonst noch dazu passen würde. Er fragt ihn, ob er zusammenstellen solle, was er finden könne, und ob er ihnen die Entscheidung, was in den Band aufgenommen wird, überlassen solle. Er hatte ein oder zwei kurze Erzählungen in Versform, die bereits im Oxford Magazine erschienen waren. Wurde Farmer Giles in Betracht gezogen? Er hatte eine andere komische Erzählung halb geschrieben.
Sein eigentlicher Wunsch, so Tolkien, war es, das Silmarillion zu veröffentlichen. Und dann war da noch die große Hobbit-Fortsetzung. Sie war im quantitativen Sinne groß, konnte nicht gekürzt werden und war noch nicht fertig. Drei Wochen, in denen man nichts anderes zu tun hatte, würden ausreichen, um es fertig zu stellen, aber er sah kaum eine Chance, das zu schaffen, und es war nicht die Art von Stoff, die für gelegentliche Momente geeignet war. Er würde ihnen einen Teil überlassen, um ihn zu beurteilen, aber es war so eng gestrickt, dass er alle Kapitel bei sich haben musste. Außerdem hatte er nur ein einziges Exemplar und fürchtete sich davor, es aus der Hand zu geben. Wegen der Kosten für professionelle Schreibarbeiten wollte er bis zum Ende warten.
Tolkien entschied, dass er aufhören müsse, damit Unwin nicht das Gefühl habe, dass die Zeit und das Papier besser für das Schreiben und nicht für das Reden darüber verwendet werden könnten. Dann zählte er alles auf, was ihn vom Schreiben abhielt, und hoffte auf ein paar Wochen im Jahr für sich selbst. Wenn Unwin statt der britischen Sommerzeit den Tag verdoppeln könnte, würde er ihn in Sachen ertränken. Er war zutiefst dankbar für Unwins Freundlichkeit und Sorge.
Weitere Informationen
undatiert
enthält Fußnoten
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